Kostenloser Eintritt zu Berlins besten Museen
Berlin hat mehr als 175 Museen. Ich verrate dir, welche du besuchen solltest und versorge dich mit allen Infos rund um den kostenlosen Museumssonntag.
Berlin hat mehr als 175 Museen zu bieten und damit mehr als es Regentage (rund 106 Tage) im Jahr gibt. Ein Tag im Museum ist perfekt, wenn du es liebst, Neues zu entdecken und zu lernen, aber auch wenn du nach einer spannenden Aktivität drinnen suchst, um dich vor dem schlechten Wetter zu verstecken. Außerdem bietet Berlin auch eine ganze Reihe kostenloser Museen an, falls du etwas Geld sparen willst und mit kleinerem Budget unterwegs bist.
Museumssonntag für kostenlosen Eintritt
Berlin lädt jeden ersten Sonntag im Monat zum kostenlosen Museumssonntag in über 60 (staatliche) Museen ein, darunter sind unter anderem auch die vier bekanntesten der Museumsinsel. Hier kannst du die Büste der ägyptischen Königin Nofretete im Neuen Museum bewundern und den Großen Altar von Pergamon im gleichnamigen Pergamonmuseum.
Für die meisten Museen musst du ein kostenloses Zeitfenster buchen, was du bis zu einer Woche im Vorhinein über die offizielle Homepage des Museumssonntags machen kannst. Allerdings solltest du dich gerade bei den bekannteren Museen beeilen, da die Zeitfenster sehr schnell ausgebucht sein können. Am besten buchst du dein Wunschmuseum direkt um Mitternacht am Sonntag zuvor. Du kannst bis zu zwei Tickets pro Person für mehrere Museen buchen (solltest du mit mehr Leuten gehen wollen, solltest du sicherstellen, dass noch jemand weiteres Tickets bucht). Einige Museen können aber auch ohne Zeitfenster besucht werden. Der Museumssonntag startete im Sommer 2021 mit dem Hintergrundgedanken, noch mehr Menschen für das vielfältige kulturelle Angebot Berlins zu begeistern.
Museen, die immer kostenlos sind
Falls du den Museumssonntag gerade verpasst haben solltest, ist das aber auch kein Problem. Berlin bietet über 60 Museen und Gedenkstätten an, die immer kostenlos sind. Kleiner Spoiler an dieser Stelle: Drei davon stehen auch auf der Liste meiner Lieblingsmuseen – also ein absoluter Pro-Tipp von meiner Seite! Eine Liste aller Museen kannst du hier finden.
Ein weiterer Ort, den du kostenlos besuchen kannst, ist der Deutsche Bundestag. Du kannst verschiedene Führungen buchen, um mehr darüber zu erfahren, wie die deutsche Politik funktioniert oder auch einfach ohne Tour die Dachterrasse und die Kuppel des Reichstagsgebäudes besichtigen. Du solltest dir jedoch bereits im Vorhinein hier ein Zeitfenster buchen.
Meine Lieblingsmuseen in Berlin
Jüdisches Museum
Das Jüdische Museum Berlin erzählt Geschichten und die Historie der Juden in Deutschland – von der Vergangenheit bis heute. Du wirst mehr über das Judentum im Allgemeinen, als Religion, aber auch Kultur erfahren. Bei deiner Reise durch das Museum wirst du berühmte jüdische Persönlichkeiten in der Hall of Fame kennenlernen – Wusstest du zum Beispiel, dass Amy Winehouse Jüdin war? Ja, ich auch nicht!
Das Jüdische Museum erschließt die Geschichte der Juden in Deutschland als Teil des Landes. Es spricht genauso über Traditionen wie auch über Popkultur. Auch der Holocaust wird behandelt, ist jedoch nur eines von vielen Kapiteln, durch das dich das Museum führen wird.
Eine interaktive Ausstellung zum Mitmachen
Das Jüdische Museum Berlin ist eines meiner Lieblingsmuseen, weil es wirklich versteht, seine Ausstellungen lebendig und interaktiv zu gestalten. Ich habe meinen Namen auf Hebräisch geschrieben, hing meinen Wunsch an den Willkommensbaum, verwandelte mich selbst in ein Gemälde, hörte mir Popmusik an und prägte eine Erinnerungsmünze von Anne Frank für meine Hosentasche. Tipp: Vergiss nicht eine 5-Cent-Münze mit in die Ausstellung zu nehmen, um deine eigene Münze zu prägen.
Weitergedachte Architektur
Die gesamte Architektur des Gebäudes ist atemberaubend und der Aufbau genau durchdacht. Zwei der erinnerungswürdigsten Bauten sind der Holocaust-Turm und die Installation Shalekhet von Menashe Kadisman.
Bei dem Holocaust-Turm handelt es sich um ein kaltes und isoliertes Gebäude. Innen ist es dunkel, nur am oberen Ende des Turms ist ein kleiner Schlitz, durch den ein Hauch Tageslicht dringen kann, gerade im Winter aber eben auch die Kälte. Diese Erfahrung hinterlässt ein merkwürdig beklemmendes Gefühl, besonders in Verbindung mit dem Namen des Turms.
Die Installation Shalekhet, was übersetzt gefallene Blätter bedeutet, befindet sich im Memory Void. Mehr als 10.000 Gesichter bedecken den Boden. Die Masken sind aus runden Eisenplatten zu schreienden Gesichtern geformt. Sie sind allen Opfern des Krieges gewidmet, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.
Zuerst war ich ein bisschen schockiert, als die Leute anfingen über die Gesichter zu laufen. Aber dann erklärte uns jemand vom Museumspersonal, dass man tatsächlich sogar über die Masken laufen soll, weil man auf dem unebenen Untergrund nach unten auf die schreienden Gesichter schauen muss, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und zu fallen. Zudem kommt das Geräusch des Kratzens, wenn man über die Eisenplatten läuft. Der Hintergedanke des Künstlers ist, dass die Besucher das Erlebnis so nicht vergessen werden.
Preise und Anfahrt
💰 Die Dauerausstellung sowie das Kindermuseum ANOHA haben freien Eintritt. Nur die Wechselausstellung kann je nach Ausstellung einen Eintritt von 8 EUR oder ermäßigt 3 EUR kosten. Manche Sonderausstellungen sind jedoch auch komplett kostenlos, schaut am besten einmal direkt auf der Homepage nach. Das Jüdische Museum nimmt auch am Museumssonntag teil.
📍 Lindenstr. 9–14 in 10969 Berlin 🚌 Du kannst die U1, U3 oder U6 zur Station Hallesches Tor oder die U6 zur Kochstraße nehmen. Außerdem gobt es auch den Bus 248, welcher direkt an der Haltestelle Jüsches Museum hält. Mehr Informationen findet du auf der offiziellen Homepage des Museums. |









Topographie des Terrors
Das Museum Topographie des Terrors beschäftigt sich mit den deutschen Institutionen des Terrors, welche den Holocaust organisiert haben. Das Gelände selbst wurde vormals von eben diesen Institutionen genutzt: Der ehemaligen Geheimen Staatspolizei (Gestapo), der Reichsführung SS samt seinem Sicherheitsdienst (SD) und ab 1939 dem Reichssicherheitshauptamt.
Mehr als 17 Millionen Menschen, darunter mehr als 6 Millionen Juden, wurden während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1933 und 1945 von den Nazis ermordet. Der Schwerpunkt des Museums liegt auf den europaweit verübten Verbrechen, welche durch die zentralen Institutionen SS und der Polizei im Dritten Reich begangen wurden. Das Museum befindet sich in Kreuzberg und verfügt über eine Indoor- und Outdoor-Ausstellung. Aber auch ein langes Stück der ehemaligen Berliner Mauer verläuft entlang des Museums.
Kostenloser Audio-Guide und Touren

Das Museum besteht hauptsächlich aus vielen weißen Tafeln mit einer Menge Hintergrundinformationen, Zitaten und historischen Fotos, aber auch alten Dokumenten. Du kannst einen kostenlosen Audioguide erhalten oder auch dein eigenes Handy nutzen, um dich durch das Museum führen zu lassen. Ich kann den Audioguide nur empfehlen. Er ist in 17 Sprachen verfügbar und dauert etwa eine Stunde. Du kannst aber auch an einer der kostenlosen Touren teilnehmen.
Warum du das Museum besuchen solltest:
Meiner Meinung nach sollte das Museum auf deiner To-do-Liste stehen, wenn du Berlin besuchst, weil es so wichtig ist niemals zu vergessen, was hier in Europa und vor allem in Deutschland vor nicht allzu langer Zeit vorgefallen ist. Es zeigt uns, wo uns Rassismus hinführen kann. Es erinnert uns auch daran, wie wichtig es ist, die Menschen, die während des Krieges getötet wurden, nicht zu vergessen. Gerade jetzt, wo die letzten Zeitzeugen und Überlebenden des Holocaust sterben, ist es wichtig, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die ihnen zugefügt wurden, nicht zu vergessen.
Mehr Informationen

Neben der Dauerausstellung gibt es immer auch noch einen weiteren Raum mit einer Sonderausstellung.
Wenn du mehr über den Nationalismus und den Holocaust erfahren möchtest, solltest du auch einen Besuch in Sachsenhausen einplanen, einem ehemaligen Konzentrationslager in Oranienburg. Heutzutage ist es eine Gedenkstätte mit Museum und ein Besuch ist kostenlos.
Preise und Anfahrt
💰 Der Eintritt ins Museum ist kostenlos.
📍 Niederkirchnerstraße 8 in 10963 Berlin 🚌 Du kannst die U2 oder S1, S2, S25, S26 zur Station Potsdamer Platz nehmen oder die U6 zur Kochstraße oder die S1, S2, S25, S26 zum Anhalter Bahnhof. Mehr Informationen findet du auf der offiziellen Homepage des Museums. |









Urban Nation

Das Urban Nation Museum für urbane, zeitgenössische Kunst wurde im September 2017 in Berlin-Schöneberg gegründet. So wie die Hausfassade wechseln auch die Ausstellungen etwa alle zwei Jahre. Es gibt also in dem Sinne keine Dauerausstellung. Das Museum ermöglicht einen tieferen Einblick in urbane Kunst, seine Geschichte, Kunstschaffenden und Techniken. Der Fokus liegt auf aktuellen politischen und kulturellen Themen. So auch in der aktuellen Ausstellung Talking & other banana skins, welche Künstler aus aller Welt zusammen bringt, um miteinander in Dialog zu treten. Ich liebe am Urban Nation am meisten die kreative Auseinandersetzung und Verbindung von zeitgenössischer Kunst mit modernen Themen.
Wandgemälde in ganz Berlin

Die Urban Nation Initiative unterstützt den Austausch mit den Berliner Kiezen – nicht nur in seinen eigenen vier Wänden, sondern auch durch das One Wall Projekt. Die Idee dahinter ist jedes Jahr fünf Kunstschaffende nach Berlin zu bringen, um alte Hauswände neu zu streichen und so ein buntes Berlin zu schaffen.
Preise und Anfahrt
💰 Der Eintritt ins Museum ist kostenlos.
📍 Bülowstrasse 7 in 10783 Berlin 🚌 Du kannst die U1, U2, U3 oder U4 zur Station Nollendorfplatz nehmen. Mehr Informationen findet du auf der offiziellen Homepage des Museums. |









Berlin Global

Die Ausstellung Berlin Global des Stadtmuseums Berlin ist eine von mehreren im Humboldt Forum. Es zeigt Berlin aus vielen unterschiedlichen Perspektiven, sei es in Sachen Geschichte von Kriegen bis zum Mauerfall oder in Sachen Kultur und Musik. Die glanzvollen Goldenen Zwanziger und die Wiedervereinigung des Landes gehören ebenso zur Stadtgeschichte wie der Holocaust und die Kolonialisierung. Die Ausstellung bietet viele verschiedene Themen, was dazu führt, dass manche Themen nur an der Oberfläche beleuchtet werden können – in meinen Augen gibt es einem aber viele Denkanstöße mit und den Drang, mehr darüber zu lernen. Berlin Global zeigt auch auf, wie viele Themen miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen – ob im Guten oder im Schlechten.
Sei Teil der Ausstellung

Die Ausstellung ist bunt, vielfältig und gibt dir die Möglichkeit, deinen Besuch selbst interaktiv mitzugestalten. Zu Beginn erhältst du ein Armband, mit dem du an Umfragen teilnehmen kannst, die nicht selten ein Dilemma aufwerfen: Sind Grenzen hier, um dich zu schützen oder schließen sie dich aus? Bist du bereit für Veränderungen oder bevorzugst du es, lieber zu schützen, was du bereits hast?
Zum Schluss kannst du deine Entscheidungen auswerten lassen, um dein persönliches Ergebnis zu erhalten. Tradition, Freiheit, Sicherheit oder Gleichheit – was ist Ihr höchstes Gut? Meine waren Freiheit und Gleichheit.
Beerdigungen und Discofieber

Eines meiner persönlichen Highlights ist die Installation Begräbnis bezahlbarer Mieten des Künstlerkollektivs Rocco und seiner Brüder. Das Mietengrab war 2016 an einer Straßenecke in Berlin-Kreuzberg errichtet worden und beklagt die steigenden Mieten des Bezirks, die für die dort lebenden Menschen unerschwinglich wurden. Noch aktueller wurde das Thema mit den steigenden Mieten der vergangenen Jahre.
Mein anderes Highlight ist eine riesige begehbare Discokugel. Spiegel, Lichter und Discomusik unterschiedlicher Musikrichtungen und Genres lassen dich (oder zumindest mich) tanzen und Berlin einfach genießen. Insgesamt habe ich es geliebt, so aktiv in der Ausstellung sein zu können und die sieben Themenräume mit ganz unterschiedlichen Geschichten und Schwerpunkten zu erkunden.
Preise und Anreise
💰 Die Ausstellung kostet 7 EUR Eintritt, ist aber für Studenten und Schüler kostenlos. Ansonsten kannst du es natürlich auch am Museumssonntag kostenlos besuchen.
📍 im Humboldt Forum, Schlossplatz in 10178 Berlin, erster Stock 🚌 Du kannst die U5 zur Station Museumsinsel nehmen. Mehr Informationen findet du auf der offiziellen Homepage des Museums. |








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Little Stories of Berlin – Short stories, curiosities, and trivia
Die besten Aussichtspunkte und Tipps für Schloss Neuschwanstein
Spätestens Disney machte Schloss Neuschwanstein weltberühmt. Hier erfährst du, wie du am besten an Tickets kommst, was du von einer Schloss-Tour erwarten kannst und wie du die besten Aussichtspunkte findest, um das Schloss in seiner gesamten Schönheit zu bewundern.

Schloss Neuschwanstein ist wohl das berühmteste Schloss Deutschlands und sogar eines der bekanntesten Europas. Es diente bereits Disney als Inspiration für Cinderellas Palast und ist sogar auf dem bekannten Logo des Unternehmens zu finden.
Letzten Sommer habe ich beschlossen, dass es endlich Zeit wird, das berühmteste aller Schlösser auf meiner Reise durch Bayern zu besuchen und damit einen langersehnten To-Do-Punkt von meiner Reiseliste zu streichen. Ich habe die perfekte Aussicht gefunden und werde in diesem Blog-Post alle meine Tipps mit dir teilen.
💡 Fakten über Schloss Neuschwanstein
Die Bauarbeiten von Neuschwanstein starteten im Sommer 1868. Das Schloss wurde für den bayerischen König Ludwig II. erbaut und als die ideale Ritterburg im Mittelalter konzipiert. Trotzdem wurden für die Bauarbeiten sowohl außen als auch innen die modernste verfügbare Technik eingesetzt. Das Schloss wurde bereits mit einer Warmluftzentralheizung sowie fließendem Wasser und einer automatischen Spülung ausgestattet. Der König hatte sogar ein eigenes Telefon. Wenn ich mich richtig erinnere, konnte er damit allerdings nur bei der Post anrufen.
Der König lebte selbst nur wenige Monate im Schloss, da er 1886 verstarb, bevor das Schloss fertiggestellt werden konnte. Die Bauarbeiten wurden daher auch nie beendet.
Tipps für deine Ticket-Buchung
Falls du das Schloss von innen besichtigen möchtest, solltest du deine Tickets bereits im Vorhinein online buchen. Die Eintrittskarten sind oft Tage vorher ausverkauft, im Sommer sogar Wochen vorher und besonders an Wochenenden sowie Feiertagen besonders schnell vergriffen. Ein Ticket kostet 17,50 EUR für einen Erwachsenen und einen Euro weniger für Studenten, Rentner und Schwerbehinderte sowie mit der Gästekarte (eine Gästekarte erhält man in den meisten Hotels bei einer Übernachtung, ich habe es sogar auf meinem Campingplatz erhalten). Achte darauf, dass du auch für Kinder – sogar für Babys – eine gültige Eintrittskarte benötigst. Tickets für Kinder zwischen 0 und 17 Jahren kosten 2,50 EUR. Die Touren im Schloss sind auf Deutsch oder Englisch verfügbar. Du kannst stattdessen aber auch ein Zeitfenster für einen Audioguide buchen, welcher in 19 verschiedenen Sprachen angeboten wird.

Du kannst auch ein Kombi-Ticket kaufen und deinen Besuch mit Schloss Hohenschwangau und/oder dem Museum der bayerischen Könige kombinieren, welche sich nur wenige Meter weiter am Alpsee befinden. Sollten bereits alle Tickets während deines Aufenthalts ausverkauft sein, lohnt sich auch ein Blick in den Onlineshop um 8 Uhr morgens, dann werden manchmal noch weitere Restposten für den Tag freigegeben. Du kannst deine Tickets ganz einfach online im offiziellen Shop von Neuschwanstein.de kaufen.
Solltest du den Online-Ticketkauf verpasst haben und noch mal an der Ticketkasse selbst nachsehen wollen, findest du diese direkt bei den Parkplätzen. Es gibt keine Möglichkeit, Tickets direkt am Schloss zu kaufen, mach also nicht den Fehler, zunächst erst mal den Aufstieg zum Schloss anzustreben.
Du solltest etwa 45 Minuten einplanen, um von dem Parkplatz oder der Bushaltestelle gemütlich zum Schloss Neuschwanstein hinaufzulaufen. Es besteht auch die Möglichkeit, mit einem Bus oder einer Pferdekutsche hinaufzufahren, allerdings sind beide Haltestellen noch ein Stück vom eigentlichen Eingang des Schlosses entfernt.














Was du von der Schloss-Tour erwarten kannst
Das Schloss wurde bereits sieben Wochen nach dem Tod König Ludwig II. im Jahr 1886 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Ironische daran ist, dass das Schloss eigentlich als Rückzugsort des Königs geplant war. Bis heute besuchen jährlich mehr als 1,5 Millionen Menschen die Räume von Schloss Neuschwanstein.
Das Innere von Schloss Neuschwanstein kann nur mit einer Tour besichtigt werden. Diese ist ehrlicherweise recht kurz. Ich entschied mich für eine Führung, welche alles in allem keine 30 Minuten dauerte. Der Grund ist, dass vor dem Tod König Ludwig II. nur 14 Zimmer fertiggestellt wurden. Das heißt, dass die Räume im zweiten Stock nie ausgebaut wurden. Trotzdem würde ich sagen, dass die fertiggestellten Räume einen Besuch wert sind.
Die Bilderzyklen an den Wänden sind inspiriert von Richard Wagners Opern. Seine verschiedenen Werke und die ihnen zugrunde liegenden mittelalterlichen Legenden finden sich in allen Räumen des Schlosses. Ein weiteres wiederkehrendes Thema ist der Schwan, der in verschiedenen Statuen und Gemälden dargestellt wird. Das Tier ist ja auch Teil des Namens des Schlosses selbst sowie der Stadt Schwangau, in der sich Neuschwanstein befindet. Der Schwan wird im Christentum als Symbol der Reinheit verwendet.
Am meisten begeistert hat mich der Sängersaal sowie natürlich die Grotte. Der König ließ sich eine eigene künstliche Tropfsteinhöhle in seine Burg bauen. Sie wurde von August Dirigl entworfen und war ursprünglich sogar mit bunten Lichtern und einem Wasserfall ausgestattet. Der Sängersaal nimmt den gesamten vierten Stock des östlichen Teils des Schlosses ein. Er war als Bühne für Theater- und Musikaufführungen geplant, wurde hierfür jedoch nie genutzt.
Das Fotografieren im Schloss ist leider nicht erlaubt, aber du kannst Fotos von allen Räumen auf der offiziellen Homepage von Neuschwanstein finden.
Die besten Ausblicke rund um Neuschwanstein
📍 Hinter dem Schloss: Wenn du Neuschwanstein besuchst, folge unbedingt auch dem Weg hinter das Schloss. Das ist wirklich kein Geheimtipp, aber du wirst einen sehr schönen Blick auf die Rückseite des Palastes sowie den Alpsee und Schloss Hohenschwangau haben.
📍 Marienbrücke: Die Marienbrücke ist nur 15 Gehminuten von Schloss Neuschwanstein entfernt. Es gibt auch einen Bus, den man vom Parkplatz aus nehmen kann, um nach oben zu fahren. Die Brücke selbst ist sehr beliebt und oft überfüllt. Es kann passieren, dass du während der Hochsaison bis zu 30-45 Minuten warten musst, um sie betreten zu können. Wenn du die Menschenmassen vermeiden möchtest, solltest du morgens vor oder abends nach den Öffnungszeiten kommen. Ich habe die Brücke im Sommer gegen 18 Uhr besucht. Es war viel weniger los und am Ende hatte ich die Brücke sogar fast für mich alleine. Die Aussicht ist wirklich perfekt. Du stehst direkt über der Pöllatschlucht mit dem Schloss direkt vor dir.
Es kann vorkommen, dass die Brücke im Winter wegen schlechter Wetterbedingungen wie Schnee und Eis geschlossen wird. Am besten informierst du dich vorher online auf der Seite Hohenschwangau.de.
📍 Nähe Marienbrücke: Auch die Marienbrücke selbst ist ein tolles Fotomotiv. Wenn du dem mittleren Weg von der Bushaltestelle aus folgst, hast du eine tolle Aussicht auf die Brücke samt Schloss im Hintergrund, ohne zu viele Menschen Drumherum. Der Weg ist auch durch ein Schild markiert.
📍 Dein ganz persönlicher Spot: Wer auf einen umwerfenden Blick ohne Touristen setzt, sollte einfach dem Weg die Berge hinauf folgen und diese für einen tollen Blick hinab nutzen. Als ich Schloss Neuschwanstein am Nachmittag im Sommer besuchte, war die Schlange an Menschen, die warteten auf die Marienbrücke zu können, schier endlos. Also wanderte ich den Weg weiter bergauf. Dort hatte ich die Aussicht komplett für mich alleine. Der Spot ist nicht wirklich ein Geheimnis, da du ihn auf Google Maps finden kannst. Aber da du hierfür etwa 20 Minuten bergauf laufen musst, wirst du kaum anderen Menschen begegnen. Folge einfach dem eingezeichneten Weg auf Google Maps und genieße deine ganz persönliche schöne Aussicht. Aber achte bitte darauf, nicht zu nah an den Rand zu treten. Sicherheit steht immer an erster Stelle und sollte dir wichtiger als jede schöne Aussicht und jedes Foto sein.
🚌 Wie du die Schlösser mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichst
Wenn du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen willst, kannst du einfach einen Zug nach Füssen (beispielsweise ab München Hauptbahnhof) nehmen und von dort in den Bus (Linie 9606 oder 78) umsteigen, der dich direkt zum Parkplatz und Ticketcenter der Schlösser bringen wird. Die Bushaltestelle heißt Neuschwanstein Castles, Schwangau. Du findest alle Verbindungen und Fahrkarten auf der Seite der Deutschen Bahn unter bahn.de. |
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Schwerin – ein Tagesausflug von Berlin
Nur 2,5 Stunden dauert die Zugfahrt von Berlin in die Hauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns. Eine Stadt, die oft vergessen und eher unterschätzt wird, dabei überzeugt Schwerin mit seinem Charme und seiner Architektur, wie seinem berühmten Schloss, seiner Altstadt und seiner Nähe zur Ostsee.

Schwerin ist eine dieser Städte, die sich bei einem Besuch als eine nette Überraschung entpuppen. Anfangs erwarteten wir nicht allzu viel, als wir Schwerin mehr durch Zufall als einen Wochenendausflug planten, doch letztendlich hat es uns mit seinem Charme und seiner Schönheit auf jeden Fall überzeugt. Es hat eine wunderschöne Altstadt und natürlich sein wundervolles Schloss, welches such das Stadtbild prägt. Du kannst den Palast auf fast jedem Foto finden, wenn du Schwerin vor deinem Besuch googelst. Das Schloss Schwerin befindet sich auf einer Insel, welche von dem gleichnamigen See umgeben ist. Daher kannst du es entweder mit einem Boot vom Wasser aus erkunden oder du machst einen Spaziergang drumherum.
💡 Fakten über Schwerin
Schwerin ist die Landeshauptstadt und zweitgrößte Stadt (nach Rostock) Mecklenburg-Vorpommerns. Sie befindet sich im Norden Ostdeutschlands, etwa 225 km entfernt von Berlin. Zur anderen Seite ist auch das Meer nicht weit. Schwerin ist nur etwa 30 km weit von Wismar, eine Stadt, welche direkt an der Ostsee liegt. Daher ist es ein perfektes Ziel für einen Wochenend- oder auch Tagesausflug.
Bummeln durch Schwerin
Du wirst keinen Stadtplan brauchen, Schwerin ist klein und kann ganz einfach zu Fuß erkundet werden. Die Stadt bietet zudem auch Wegweiser, welche dir bei der Orientierung helfen. Eine weiterer Anhaltspunkt ist aber auch der auffällige Turm des Schweriner Doms, welcher 117,5 m in den Himmel über der Altstadt ragt.
Dein Besuch im Schloss Schwerin
Das Schloss Schwerin war der Sitz der Herzöge und Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin. Heutzutage ist der Palast jedoch nicht mehr nur ein historischer, sondern auch ein politischer Ort. Seit 1990 wird es als Sitz des Landtags des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern genutzt. Der restliche Teil des Schlosses dient als Museum und kann von Touristen besichtigt werden. Der Eintrittspreis liegt bei 8,50 €, verfügt jedoch auch über Ermäßigungen. Kinder (unter 18 Jahren) haben freien Eintritt. Der Park und die Gärten sind ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich und können auch ohne Ticket besucht werden. Ich würde in jedem Fall empfehlen, einen Spaziergang um das Schloss zu machen.







🚌 Wie du mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln von Berlin nach Schwerin kommst
Schwerin ist ganz einfach mit der (Regional-) Bahn oder dem Bus zu erreichen. Von Berlin aus kannst du den RE2 Richtung Wismar nehmen, die Fahrt dauert in etwa 2:30 Stunden. Die Züge fahren von vielen verschiedenen Bahnhöfen ab, darunter Berlin-Spandau, Zoologischer Garten, Berlin Hauptbahnhof (Hbf), Friedrichstraße, Alexanderplatz, Ostbahnhof und Ostkreuz. Falls du mit dem Bus fahren möchtest, kannst du beispielsweise das Busunternhmen Flixbus nutzen. Sie bieten normalerweise eine direkte Fahrt pro Tag an, die etwa 2:45 Stunden dauert. Normalerweise fährt der Bus vom Berliner ZOB (Nähe Messe Nord/ICC) ab. |
Klicke hier um mehr Blogbeiträge über weitere Wochenend- und Tagesausflüge in und um Berlin zu finden.
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Little Stories aus Spanien – Kurze Geschichten, Kuriositäten und Trivia
Little Stories ist eine Kategorie, welche ich auf meinem Instagram-Kanal gestartet habe und wo ich kurze Geschichten, Kuriositäten oder Trivia poste. Hier kannst du alle Postings über Spanien finden. #littlestories

#8 Der beste Blick auf Barcelona
Beinahe jede Stadt bietet eine Möglichkeit, die Skyline von einem Aussichtspunkt, dem Dach einer Bar oder von einem Hügel aus zu sehen. Insbesondere Barcelona bietet einige gute Gelegenheiten, die Stadt aus verschiedenen Perspektiven von oben aus zu betrachten (ohne dafür zahlen zu müssen). Für mich ist die schönste und nächste Aussicht direkt hinterm Park Güell. Folge einfach den Serpentinen und nutze die Rolltreppen der Stadt, um auf den Turó del Carmel und den Turó de la Rovira (les búnkers del Carmel) zu kommen.
Turó del Carmel ist der Hügel direkt hinter Park Güell. Dort findet sich auch der gutbesuchte Aussichtspunkt Mirador de Joan Sales, welcher ganz in der Nähe von Gaudís Park liegt und daher auch etwas überlaufen ist. Folge daher von dort aus dem Weg weiter hinauf zur Spitze des Hügels und lasse (zumindest die meisten) Leute hinter dir – das hat zumindest für uns sehr gut funktioniert. Oben hat uns ein schöner 360 Grad Blick mit Wiesen voller Wildblumen erwartet.
Turó de la Rovira ist ein 262 Meter hoher Hügel, welcher besonders für seine Bunker bekannt ist. Diese sind die Überreste von Flugabwehrgeschützen und wurden in den 1930er-Jahren während des Spanischen Bürgerkriegs zum Schutz Barcelonas erbaut. Sie wurden 2011 renoviert und gehören nun zum Kulturerbe des MUHBA (Museu D’Història de Barcelona).
Die beiden Hügel sind Teil des sogenannten Balkons von Barcelona und zusammen mit dem Turó de la Creueta del Coll Teil des Els Tres Turons – Die drei Hügel.
Ein weiterer Aussichtspunkt, Telefèric de Montjuïc, liegt direkt am Meer und befindet sich somit auf der anderen Seite von Barcelona. Von dort hast du die Stadt auf der einen und das Meer auf der anderen Seite. Du kannst entweder die Seilbahn nach oben nehmen oder du läufst die 87 Meter einfach. Wobei ich sagen muss, dass der Ausblick in meinen Augen etwas weniger spektakulär ist, dafür aber einen weiteren Blickwinkel auf die Stadt bietet. Außerdem sind die Parks oben auf jeden Fall einen Besuch wert.
Ein weiterer berühmter Aussichtspunkt ist etwas weiter entfernt von der Stadt: Tibidabo. Der kleine Berg ist 512 Meter hoch und berühmt für seine hübsche Kirche Temple Expiatori del Sagrat Cor auf der einen und dem Freizeitpark Tibidabo auf der anderen Seite.







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Besuch von Gaudís bekanntester Architektur – lohnt es sich?
Antoni Gaudí (1852-1926) ist einer der prägendsten Architekten Barcelonas und bekannt als der größte Vertreter der katalanischen Moderne. Er entwarf mehr als zehn verschiedene Gebäude in und um Kataloniens Hauptstadt. Sieben von ihnen sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Ich habe vier von ihnen besucht. Hat es sich gelohnt?

Ich war das erste Mal 2014 in Barcelona. Es war Liebe auf den ersten Blick. Kaum eine andere Stadt bietet so viel unglaubliche Architektur, Kunst, Kultur und wunderschöne Bauwerke. Ein großer Anteil daran gebührt Gaudí. Aber auch damals waren die Eintrittspreise bereits sehr hoch und für uns als Studentinnen einfach zu teuer. Wir besuchten nur einen Teil von Park Güell, welcher damals noch kostenlos war (nur der kleinere Teil mit den bunten Bänken und Häusern kostete Eintritt). Aber schon damals wollte ich unbedingt noch mal zurückkommen, um mir Gaudís Arbeiten genauer anzusehen – und dieses Jahr war es soweit.
Park Güell, Palau Güell, Casa Milà, Casa Vicens, Sagrada Família, Casa Batlló und Cripta Güell sind die sieben Werke von Antoni Gaudí, welche Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind. Ich war ihn vieren davon. Generell habe ich alle meine Gaudí-Besuche sehr genossen und es nicht bereut, wirklich viel Geld dafür ausgegeben zu haben. Aber im Rückblick haben sich vor allem zwei Besuche mehr gelohnt, die anderen könnte man notfalls auch weglassen.
Ich besuchte vier der bekanntesten Arbeiten von Antoni Gaudí: Casa Batlló, Sagrada Família, Casa Vicens und Park Güell.
Casa Batlló (1904-1906)
Eintrittspreis: ab 35 Euro
Casa Battló befindet sich im Stadtzentrum von Barcelona und ist eines von Gaudís bekannteren Werken. Das Haus selbst wurde bereits 1877 von Emilio Sala Cortés erbaut, jedoch beauftragte Josep Batlló später Antoni Gaudí mit dem Wiederaufbau. Gaudí gestaltete das Haus um, indem er die Fassade wie auch das Innere vollständig veränderte. Casa Batlló ist in guter Gesellschaft. Im gleichen Zeitraum wurden auch umliegende Gebäude von anderen prominenten Architekten renoviert. Dieser spezifische Zeitraum wird Bone of Contention genannt.
Seit den 1950er-Jahren ist Casa Batlló nicht mehr im Besitz der Familie Battló. Es wurde 1995 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Laut der offiziellen Seite hat Casa Battló rund 1 Million Besucher jährlich.
Mein erster Eindruck
Wie bei jeder Arbeit Gaudís war ich auch hier besonders von seiner Bautechnik beeindruckt. Bereits die Fassade des Gebäudes ist grandios, auch wenn ich in den Balkonen immer Totenköpfe sehe (keine Ahnung, ob das wirklich welche sein sollen). Gaudí weiß wirklich, wie man Gebäude gestaltet und natürliche Elemente, Licht und Luft für seine Arbeit nutzt. Das Design seiner Räume ist unglaublich durchdacht, ich war wirklich erstaunt über die Raffinesse hinter der Gestaltung und dem Aufbau des Hauses. Für den Fall, dass du dich für einen Besuch von Casa Battló entscheidest, solltest du dir unbedingt die Zeit nehmen, dir den Audioguide komplett anzuhören. Er wird dir eine Menge über Gaudís Gedanken und Pläne hinter der Gestaltung der verschiedenen Räume verraten. Das Haus wirkt auch heute noch modern und zeigt Gaudís Genie, der seine Arbeit wirklich verstanden hat. Mein Lieblingszimmer war wahrscheinlich eines der ersten, welches ein Giraffenmuster als Deckendeko nutzt. Aber natürlich hat auch das ganze Treppenhaus samt seiner gewellten Glasfront und die Dachterrasse zu meinen Highlights gezählt. Ich war ungefähr zwei Stunden in Casa Batlló.

Lohnt es sich?
Dies ist wahrscheinlich der Besuch, bei dem ich am kritischsten sein muss. Ich habe Casa Battló kurz vor Ostern besucht, weshalb es auch sehr voll war. Für meinen Geschmack waren es einfach zu viele Menschen auf einmal. Ich merkte schnell, dass ich zunehmend erschöpft und genervt wegen des vielen Geschubses und den Lärm um mich herum wurde, weshalb ich den Besuch gar nicht richtig genießen konnte. Ich war ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht von der Organisation und dass die Mitarbeiter nicht darauf achteten, dass nicht zu viele Personen gleichzeitig Zutritt haben. Ich hatte das Gefühl, dass das Hauptziel nicht darin bestand, Gaudís unglaubliche Architektur und Kunst zu zeigen, sondern einfach so viele Menschen so schnell wie möglich durchzuschleusen, um so viel Geld wie möglich zu verdienen. Und das in Kombination mit außergewöhnlich hohen Eintrittspreisen. Casa Battló war in jedem Fall interessant und ist natürlich schön anzusehen, aber ist ehrlicherweise viel zu teuer.
Solltest du trotzdem gehen wollen, solltest du deinen Besuch für morgens einplanen, um die Anzahl der Menschen etwas zu reduzieren. Beachte jedoch, dass du dafür weitere 10 Euro bezahlen musst. Das Ticket wird auch teurer, wenn du es erst an der Kasse vor Ort kaufst, weshalb du es unbedingt vorher kaufen solltest.
Es gibt drei verschiedene Ticketarten: das blaue, das silberne und das goldene Ticket. Ich hatte mich für das goldene Ticket entschieden, weil ich nichts verpassen wollte. Aber ehrlich gesagt habe ich den Besuch letztendlich nur absolut überbezahlt. Meiner Meinung nach ist der Gaudí Dome, der nur im silbernen und goldenen Ticket enthalten ist, zwar schön, aber das zusätzliche Geld, das du zahlen musst, nicht wert. Dasselbe gilt für das Tablet, welches man als Guide für die teureren Tickets erhält. Der normale Audioguide ist mehr als ausreichend. Der ursprüngliche Concierge-Raum ist auch vom normalen Eingang aus sichtbar, du durchquerst den Eingangsbereich nur schneller, aber auch das rechtfertigt in meinen Augen nicht die zusätzlichen Kosten. Alles in allem hängt es sicher von deinem Geldbeutel und Interesse ab. Wenn du Casa Battló schon immer besuchen wolltest, tu es. Wenn du aber ein begrenztes Budget hast oder einfach nicht so viel Geld ausgeben möchtest, solltest du es überspringen, da es das teuerste ist.









Sagrada Família (1882-heute; Gaudí: 1883-1926)
Eintrittspreis: ab 26 Euro
Die Basilika der Sagrada Família ist wohl Gaudís bekanntestes Werk und wird sehr oft als Postkartenmotiv verwendet. Das Projekt startete 1882 und wurde ein Jahr später in 1883 von Gaudí übernommen. Er entwarf die Basilika und arbeitete bis zu seinem Tod daran, wohl wissend, dass er die Fertigstellung der Kirche niemals sehen wird. Als Gaudí 1962 starb, war weniger als ein Viertel fertiggestellt. Bis heute arbeiten viele verschiedene Architekten an der Sagrada Família, die Fertigstellung wurde für 2026 geplant – zum 100. Todestag Gaudís. Aber aufgrund mehrerer Hindernisse wie dem spanischen Bürgerkrieg, aber auch Corona kann der Termin nicht eingehalten werden. Laut der Stiftung werden die Bauarbeiten nicht vor 2030-2040 abgeschlossen sein.

Mein erster Eindruck
Für mich war der Besuch der Sagrada Família eines meiner Highlights meiner Barcelona-Reise. Es war faszinierend so eine riesige Basilika zu besuchen, an der seit mehreren Jahrhunderten gebaut wird und dessen Architektur sich immer noch weiter wandelt. Du solltest dir unbedingt die App mit dem Audioguide vor deinem Besuch herunterladen, da diese spannende weitere Informationen zu Gaudís Werk liefert. Er erklärt beispielsweise die zwei verschiedenen Fassaden der Basilika. Der Unterschied besteht zwischen den weichen Umrissen der Geburtsszene Jesu, von wo aus dein Besuch beginnt, und der harten, eckigen Fassade auf der anderen Seite, die die Kreuzigung darstellt. Außerdem liebe ich das Farbenspiel der Fenster, das der Kirche eine gemütliche Atmosphäre verleiht sowie die Säulen im Inneren, die einen Wald symbolisieren. Alles in allem habe ich 1,5 Stunden in der Sagrada Família verbrachte und tat mich erstaunlich schwer damit, sie wieder zu verlassen.
Lohnt es sich?
Um es kurz zu machen, ich würde ja sagen. Sagrada Família war mein Lieblingswerk von Gaudí von den vieren, die ich gesehen habe. Obwohl ich die Basilika kurz vor Ostern besuchte, fühlte sich die Kirche im Gegensatz zur Casa Batlló nie zu voll an. Natürlich waren auch diesmal viele Leute da, aber ich fand, dass es nicht zu eng war. Die Sagrada Família selbst ist wirklich groß und bietet viel Platz. Ich konnte mir diesmal wirklich die Zeit nehmen, mich in Ruhe umzusehen. Da sich die meiste Architektur an den Wänden und Fenstern über dir befindet, sind die anderen Besucher nicht wirklich im Weg, wenn du dir etwas genauer ansehen willst. Anders als bei meinen weiteren Besuchen musste ich nicht warten, um die Architektur genauer zu betrachten oder ein Foto zu machen. Die Kirche bietet auch ein angebundenes Museum, welches die Geschichte, Technik, Kunst und symbolischen Aspekte hinter der Basilika erklärt.
Sagrada Família hatte für mich ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als Casa Vicens und Casa Batlló. Die Eintrittspreise sind immer noch sehr hoch, werden aber für die Bauarbeiten der Basilika verwendet. Wenn du Low-Budget reist, kannst du den Gottesdienst nutzen, um die Sagrada Família kostenlos zu besuchen. Aber dann solltest du natürlich die anderen Betenden respektieren, für den ganzen Gottesdienst bleiben und während dieser Zeit keine Fotos machen. Außerdem solltest du möglichst früh kommen, da die Kapazität der Kirche begrenzt ist.








Casa Vicens (1883-1885)
Eintrittspreis: 18 Euro
Casa Vicens war das erste Projekt Gaudís, welches er entworfen und gebaut hat. Es wurde 1885 fertiggestellt und diente der Familie von Manuel Vicens als Sommerhaus. Später wurde das Haus unter anderem von Joan Baptista Serra de Martínez weiter ausgebaut, dessen Erweiterung Gaudís ursprünglichem Stil folgte. Casa Vicens befindet sich in der Nachbarschaft von Gràcia. Um Gaudís Haus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, errichtete das Museum anstelle des Originals eine moderne Treppe, um die Räume miteinander zu verbinden. Wenn du Casa Vicens besuchst, kannst du zuerst die ersten beiden Stockwerke mit den Räumen erkunden, wie Gaudí sie ursprünglich gestaltet hatte, bevor du mehr über die verschiedenen anderen Werke im dritten Stock erfahren kannst.

Mein erster Eindruck
Das Haus selbst ist einfach nur schön mit seinen Farben und zahlreichen Ornamenten. Besonders der erste Stock machte einfach nur Spaß zu erkunden. Ich liebe die Decken, die größtenteils mit verschiedenen Blumen verziert sind. Die Terrasse und das Raucherzimmer waren meine Lieblingsräume. Der gesamte Besuch einschließlich Audioguide, Fotos machen und Ansehen eines Videos über das Haus dauerte etwa 1,5 Stunden.
Lohnt es sich?
Ehrlich gesagt ist der Eintrittspreis vergleichsweise hoch. Das Haus ist zwar auch von innen schön anzusehen, aber nachdem ich ein paar Tage zuvor schon im Casa Batlló war, war dieses hier eher schlicht und weniger spektakulär. Ich bereue den Besuch überhaupt nicht, besonders der Garten, aber auch die Eingangshalle, die Terrasse, das Raucherzimmer und das Damenzimmer warteten mit schöner Architektur und vielen Details auf. Aber ehrlich gesagt, wenn du Low Budget reist oder einfach nicht so viel Zeit mitbringst, kannst du dieses wahrscheinlich auch überspringen, da es weniger ungewöhnlich ist.









Park Güell (1900-1914)
Eintrittspreis: 10 Euro
Eusebi Güell beauftragte Gaudí 1900 mit der Gestaltung von Park Güell. Dieser wurde 1926 offiziell als öffentlicher Park eröffnet. Er ist mehr als 17 Hektar groß und damit eine der größten Grünflächen Barcelonas. Der Park ist in zwei Bereiche unterteilt, dem Monumentalen- und dem Waldgebiet. Im Park befindet sich auch das Haus von Gaudí, in dem er von 1906 bis 1925 lebte, also bis ein Jahr vor seinem Tod. Heutzutage ist sein ehemaliges Wohnhaus ein Museum. Touristen können in Gaudís Casa persönliche Gegenstände und selbst angefertigte Möbel des Architekten sehen. Der Museumseintritt ist im Park nicht inbegriffen und muss daher separat bezahlt werden.
Mein erster Eindruck
Park Güell ist von den vier Werken, die ich besucht habe wahrscheinlich das, an dem ich die meiste Zeit verbracht habe. Mehr als drei Stunden bis zum Sonnenuntergang sind wir durch den großen Park gelaufen, um jeden Winkel zu entdecken. Park Güell selbst bietet einen tollen Blick über Barcelona (aber von den Hügeln hinter dem Park hat man ehrlicherweise einen noch besseren Ausblick) und jede Menge schöne Architektur wie die beiden Häuser mit Dächern, die aussehen wie aus Zuckerguss. Am bekanntesten ist wohl der Drache auf der Treppe und natürlich die mit bunten Mosaiken bedeckten Bänke.

Lohnt es sich?
Meiner Meinung nach lohnt sich der Besuch. Auch wenn vor ein paar Jahren der ganze Park und später zumindest noch ein Teil kostenlos waren. Wegen der vielen Touristen hat sich die Stadt im Oktober 2013 dazu entschieden, Geld zu verlangen. Heutzutage müssen Touristen Eintritt zahlen, wenn sie Park Güell besuchen wollen. Aber die Gebühr ist mit 10 Euro wirklich okay und wird in den Erhalt des Parks und der Architektur investiert. Es gibt keine zeitliche Begrenzung, wie lange du dich mit deinem Ticket im Park aufhalten darfst, aber du kannst ihn nicht wieder betreten, wenn du ihn einmal verlassen hast. Die Eintrittskarten solltest du schon vor deinem Besuch kaufen, da es vorkommt, dass sie besonders an Wochenenden und Feiertage schnell ausverkauft sind.
Die Tickets haben ein Zeitfenster, wobei das Personal uns sagte, dass wir nicht zu der Zeit kommen müssten, die auf unseren Tickets angegeben war, nur der richtige Tag sei wichtig (aber die offizielle Seite sagt, dass man den Park innerhalb von 30 Minuten nach der festgelegten Zeit betreten muss). Die Mitarbeiter empfahlen uns, nach 18:30 Uhr zu kommen, weil dann weniger Leute im Park sind. Allerdings war dieser Tipp im April, als die Sonne bereits gegen 20:30 Uhr unterging.
Der Park ist von 7:00 bis 22:00 Uhr geöffnet, wobei die Tickets, angepasst an die Saison, nur zwischen 9:00 und 19:30 Uhr verkauft werden. Vor und nach 20 Uhr darf der Park offiziell nur von Anwohnern besucht werden, nicht aber von Touristen. Aber Park Güell verfügt sowieso nicht über künstliche Beleuchtung und sollte daher nicht nur nachts besucht werden, da du sonst die schönen Details von Gaudís Kunst verpassen würdest. Übrigens dürfen Anwohner, die in der Nachbarschaft des Parks wohnen, diesen jederzeit während der Öffnungszeiten kostenlos besuchen. Ich finde es trotzdem sehr seltsam, dass das Recht nicht für alle Bürger*innen von Barcelona gilt.



