Verbranntes Geld im Vietnam

Ich habe gelernt, warum Menschen ihr Geld verbrennen, ein Lotterie-Ticket gekauft und eine Motorradtour gemacht, welche im wahrsten Sinne des Wortes in der Hölle endete. Außerdem habe ich das russische Ferienparadies Nha Trang besucht und mehr über Egg Spas gelernt.

Da Lat ist die Hauptstadt der Lam Dong Province und trägt den Spitznamen “Stadt der Tausend Blumen”. Mit dem Bus braucht man etwa sieben Stunden von Saigon, obwohl es eigentlich nur etwa 300 km sind. Ich nahm einen Schlafbus über Nacht. Diese Busse sind sogar recht bequem (zumindest für meine Größe) mit gepolsterten Ledersitzen auf zwei Stockwerken, welche bis zu 80 Grad nachhinten verstellt werden können. Ich war ehrlich gesagt froh, dass ich einen der Sitze unten erwischte, obwohl es natürlich an jedem Sitz Anschnallgurte gibt. Die Füße werden unter den Vordersitz geschoben, was erlaubt sich ganz auszustrecken, allerdings erschwert es das Umdrehen. Aber zurück zur Fahrt: Am nächsten Tag kamen wir um 4.45 Uhr in Da Lat an. Der Fahrer weckte uns durch Hupen und Rufen. Oh man, ich hätte mir in dem Moment wirklich nichts sehnlicher gewünscht, als mich einfach nochmal umzudrehen und weiter zu schlafen – aber keine Chance.

DSCN0308Zu Beginn war ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht von Da Lat. All die schönen und berühmten Sehenswürdigkeiten, von denen ich gehört hatte, waren nicht in der Stadt sondern im Hinterland und der öffentliche Nahverkehr ist nicht gut genug ausgebaut. Viele Leute mieten sich daher einen Roller und fahren damit herum. Aber um ehrlich zu sein bin ich noch nie Roller gefahren und auch seit einigen Jahren kein Auto mehr. Vielleicht nicht der beste Moment um wieder damit anzufangen, der vietnamesische Straßenverkehr ist schon ein bisschen verrückt ;).
Lustigerweise buchte ich am Ende mehr oder weniger zufälligerweise eine Motorradtour. Ein Mann fragte mich, ob ich Interesse an einer Rundfahrt hätte. Allerdings wollte er 30$ für Orte, zu denen ich eigentlich gar nicht wollte, also begann er mit mir zu handeln. Ich weiß schon, dass manche Menschen hier sehr beharrlich sein können, wenn sie einem etwas verkaufen wollen, aber er bot mir am Ende tatsächlich ein ziemlich gutes Angebot, die Orte die ich sehen wollte für weniger Geld.

Nur ein letztes Problem blieb, denn laut ihm gehörte er zu einer recht bekannten Motorrad-Tour-Company hier im Vietnam, aber seine Papiere sahen alles andere als professionell aus. Daher war ich mir letztendlich auch ziemlich unsicher, ob ich mich wirklich auf die Tour einlassen solle. Aber glücklicherweise fuhr der Rezeptionist meines Hostels, Tabe,  ebenfalls ein paar der Touren für eben diese Firma und erkannte meinen Tourguide wieder. Glück gehabt – so stand meiner Motorradtour nichts mehr im Weg.

 
 
 
Linh Phuoc Pagoda
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Crazy House
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Was bedeuten Himmel und Hölle im Buddhismus?

DSCN0154Mein Fahrer holte mich am nächsten Morgen direkt vor meinem Hostel ab. Leider weiß ich seinen Namen nicht mehr, denn als ich ihn nochal danach fragte antwortete er nur mit “Yes”. Ich glaube sein Englisch ist in etwa so gut wie mein Vietnamesisch. Unsere Tour startete an einem Tabak-Shop an der Straße, wo er sich Zigaretten kaufte. Er fragte mich ein paar Mal, ob ich nicht auch eine Zigarette haben wolle und am Ende rauchten wir schließlich zusammen – ich wollte ja auch nicht unhöflich sein.

DSCN0186Da Lat hat einige sehr schöne Orte, die es sich zu besuchen lohnt, neben den verschiedenen Wasserfällen, auch die Architektur und Tempel. Mein persönliches Highlight war der Linh Phuoc Pagoda. Die Gebäude sind mit Hilfe von kleinen Mosaiken aus Porzellan- und Glassplittern zusammengesetzt, welche das Design so außergewöhnlich und besonders machen. Der Tempel ist von 1949, die Bauarbeiten dauerten allerdings drei Jahre an. Er ist mit verschiedenen Drachen verziert, welche an den Säulen empor kriechen, von den Dächern herunter blicken oder die Ecken des Tempels verzieren. Der längste Drache ist 49m lang und wurde aus über 12.000 Flaschen gefertigt.

DSCN0245Ich nahm mir viel Zeit all den kleinen Wegen und Wendeltreppen zu folgen, die versteckten Ecken zu entdecken, um’s Dach zu laufen, dabei auf die kleinen Details und Ornamente zu achten, die Haupthalle mit dem goldenden Buddha zu besuchen und dabei die Mönche aus Wachs zu betrachten. Neben der Pagoda ist ein Raum mit verschiedenen Möbeln aus Holz, ein Souvenir-Shop und sowohl Himmel, als auch Hölle. In dem Raum sind noch mehr Wachsfiguren von Mönchen, welche auf einem grünen Teppich umgeben von Pflanzen und Bäumen sitzen. In der Mitte stehen drei Staturen von Buddha. Alles ist in grünes Licht getaucht und aus den Boxen in den Ecken tönen Waldgeräusche und das Rauschen des Baches. Doch gleich daneben befand sich eine Treppe als Eingang zur Hölle, bewacht durch einen Ochsen und ein Pferd mit klimmenden, roten Augen. Ein DSCN0255junger Mann und ich (seine Freundin traute sich nicht runter und wartete daher oben) stiegen die Treppen hinunter und folgten dem kleinen Labyrinth, welches uns eine Vorstellung von der buddhistischen Hölle gab. Dort waren verschiedene, gruselige Szenarien hinter Gitterstäben, welche Skelette oder menschliche Figuren zeigten, wie sie von Dämonen gefoltert werden. Die versteckten Lautsprecher in den Ecken spielten eine Mischung aus menschlichen Schreien und dämonischem Lachen. Obwohl es für mich eher surreal war und mich mehr an eine Geisterbahn in einem Freizeitpark erinnert hat (und ich mag wirklich keine Geisterbahnen), der Gedanke, dass diese Szenarien für Gläubige die Realität darstellen könnte, machte es irgendwie schlimmer.

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Verbrenn dein Geld

An meinem letzten Tag in Da Lat habe ich einen 100 US Dollar Schein auf der Straße gefunden. Natürlich war mein erster Gedanke, dass es wohl gefälschtes Geld ist, aber ich musste ihn trotzdem einstecken, quasi nur um sicher zu gehen. Ich zeigte den Schein dem Rezeptionisten meines Hostels. Tabe ist etwa in meinem Alter. Er lachte und meinte “Niemand kann so viel Glück haben, dass er einfach einen 100 US Dollar Schein auf der Straße findet.” (Zwei Wochen später in Kambodscha hatte ich zum ersten Mal einen echten 100 US Dollar Schein in den Händen und muss im Nachhinein zugeben, der Fake war doch schon recht offensichtlich.) Schließlich erklärte er mir, was es mit dem gefälschten Geld auf sich hat. In Vietnam, aber auch anderen ostasiatischen Ländern, verkaufen bzw. kaufen Menschen gefälschtes Geld (Joss Money), um es zu verbrennen, sobald jemand stirbt. Es ist ein Weg Geld an die verstorbenen Verwandten zu senden, welches sie für ihr Leben nach dem Tod benötigen, aber auch um ihnen Respekt zu zollen. – Und natürlich würde keiner echtes Geld verbrennen.

Eine andere Sache, die mich besonders neugierig machte, waren die kleinen bunten Papierchen, die von älteren Frauen in den Straßen verkauft wurden. Doch als ich Tabe danach fragte wusste er nicht, wovon ich spreche. Also gab es keinen anderen Weg, als eines der kleinen Zettelchen zu kaufen. Als ich es Tabe zeigte erklärte er mir, dass ich ein vietnamesisches Lotterie-Ticket gekauft habe. Der Jackpot liegt bei zwei Milliarden VND (ca. 75.600 Euro) und Tabe meinte, ich könnte von dem Geld zwei Häuser und ein Auto kaufen – aber naja, natürlich gewann mein Ticket nicht ;).

Egg Spa und Religion – Nha Trang

Mein Stop in Nha Trang war nicht wirklich geplant. Ich wollte eigentlich mit dem Bus von Da Lat nach Hoi An fahren, aber der Bus fuhr nicht direkt durch, daher beschloss ich eine Nacht in Nha Trang zu bleiben. Die Stadt ist voller Touristen, vor allem aus Russland. Nha Trang liegt direkt am Meer und bietet rießige Strände. Meiner Meinung nach bietet die Stadt weniger kulturelle Spots, sondern mehr Orte zum Entspannen, Wasserparks und Spas für Touristen. Ein bisschen außergewöhnlicher wirkt dabei das Egg Spa. Aber auch wenn sich Dank seines Namens etwas anderes vermuten lässt, bedeutet es nicht zwangsweise, dass man tatsächlich in Eiern schwimmt. Die Becken dort sind mit allen möglichen Schlammbädern und Minderalen gefüllt, Peelings, Bottichen voll mit Kräutern und ätherischen Ölen sowie Whirpools.

 
Po Nagar Cham Towers
 
 
 
 
 
 

DSCN0490Ich kam am Abend an und genoß eine entspannte Nacht mit Backpackern aus der ganzen Welt bei Freibier auf der Dachterrasse. Am nächsten Tag startete ich meine Sightseeing Tour mit Dave aus Kanada. Mein Tag in Nha Trang war sehr heiß, aber trotz allem stark bewölkt und grau – also nicht gerade der perfekte Strandtag. Ein Sparziergang am Meer entlang gehörte trotzdem zu unserem Plan. Wir hatten eine kleine Liste an Orten, die wir sehen wollten, in erster Linie religiöse Gebäude. Der berühmteste Punkt auf unserer Liste waren wohl die Po Nagar Cham Türme, eine hinduistische Gedenkstätte aus dem 8. Jahrhundert, gebaut aus Sandstein. Das Ende des Tages ließ ich in einer kleinen Fotogallerie mit beeindruckenden schwarz-weiß Porträtfotos ausklingen. Und Dank meiner Übersetzungsapp schaffte ich es auch meinen Rucksack am Straßenrand von einer Näherin reparien zu lassen. Am Abend ging es mit dem Bus weiter – auf nach Hoi An.

Lost in Buenos Aires

Busy street in Buenos Aires

… or how complicated it can be to take the bus in Buenos Aires – and what you can do to avoid getting as lost as I did. I can’t recall the last time I felt so disoriented and lost, but I was certain I would laugh about this story later on.

Cars driving on a street in Buenos Aires
First time in South America

In September 2015, I left Europe for the first time. A friend from Buenos Aires had invited me to visit him in his home country. We met about a year and a half earlier in Madrid, where we both happened to be on vacation. During our stay, we  shared a dorm room in a hostel with six other strangers. Okay, for me, there were only five strangers because I was travelling with one of my oldest friends, exploring various places in Spain.

My Argentinian friend Fabian lived in Banfield at that time, a town in the province of Buenos Aires located around 14 km (8.7 miles) from the capital itself. Of course, Fabi picked me up from the airport and took me to his appartment. Unfortunately, he had to leave shortly afterward because he had to go back to work. So I was on my own. After freshening up, I planned to venture into the city centre of Buenos Aires. I thought it would be a straightforward task … but I soon discovered that navigating the bus system was quite challenging for Europeans (Or perhaps it was just me?).

By the way, Argentinians have a special word for buses, they call them Bondi.

No timetables and hidden bus stops

Streets in Buenos AiresMaybe it’s because I’m German. You probably know the stereotypes about us Germans; we’re (always) very punctual. I wouldn’t necessairly claim that for everyone, but yes, our buses typically adhere to fixed timetables and routes (although not all of them are consistently on time). Before coming to South America, I couldn’t really imagine that some countries simply don’t have this. Buenos Aires, for instance, there are no timetables which was a bit of a culture shock for me.

In Buenos Aires, sometimes the same bus line comes twice in a row, while other times you might wait for a really long time, like when I waited two hours for the bus to the airport. The routes and bus stops were absolutely confusing for me. Most buses stop after every second block. – Argentinians measure everything in blocks. However, these stops aren’t always easy to spot because most of them don’t look like typically bus stops and often lack names. I believe they have a sign, but it is not always easy to find. 

But those are not the only challenges you will face as a tourist – like me. When you withdraw money from an ATM for the first time, you will only receive bills. However, you can only pay with coins on the bus or with a bus card. I had this problem as well. At least, public transport is quite affordable in Buenos Aires.  Still, I had to figure out how to pay for the bus ticket. Therefore, I asked some people for change, but in the end, they just paid for my ride and refused to accept any money in return. All the Argentinians I met were incredibly friendly and genuinely helpful. The bigger challenge was finding someone who understood English.

Bumpy bus rides and no 'inglés'

Obelisco in Buenos AiresIn Buenos Aires, you have to stop the buses by showing them the palm of your hand. They won’t stop automatically when they see passengers waiting and when the buses are too full, the driver won’t stop eighter.

Finally, I found a girl my age taking me with her – at least for the first few minutes. Because then a pure odyssey began. The girl only spoke Spanish and explained to me with the help of gestures that she would need to leave the bus before me. She then introduced me to the bus driver and asked him to tell me when to get off. But of course, the driver also only spoke Spanish. I was sitting in the first row, next to the bus driver and had fun observing all the people who entered and the places we passed. The bus was so fast, it gave me a really good shake. The bus driver already opened the doors before he stopped and was back on the road after the last passenger entered regardless of whether he had already paid.

I was sitting on that bus for more than one hour. I felt so lost because I really had no idea, where I was and also not sure how to get to the place, I wanted to meet with my friend Fabian. I just hoped the bus driver would drop me off the bus at a busy place. I saw everything, from really bad streets with deep potholes to narrow alleys and multi-lane roads with pompous buildings. Nonetheless, for one second I forgot all of my problems because for sure I saw one of the prettiest sundowns on the highway.

 

 

The dangerous city

After thousands of stops, the bus driver found a woman who spoke a little bit of English. She explained to me, that I had to change the bus two times. When I showed her my map of Buenos Aires and asked her, where I was, she said it wasn’t on the map. This is the moment when you believe you will never find the right way. The woman helped me to find the next bus, I had to catch. She called her mother to explain to me everything in English because she had some problems with the language. I was so thankful. After a few stops, we went to the next bus, and after a long time, we changed again. She paid for the bus for me and went out. So I was alone again and had no idea at which bus stop I had to leave the bus. Another woman appealed to me. She asked me in English if I were a tourist and where I’m from. I explained everything to her and asked her if she could tell me, where I have to leave. She said I should leave the bus at the last bus stop, but it won’t be so safe there. She said if I wouldn’t find my friend, I should take a taxi, it would be too dangerous for me to walk. That wasn’t exactly what I wanted to hear. It reminded me of my sister who told me I should send her a message every second day so she will know I’m okay (later she said every fourth day would be also enough). The woman left the bus a few stops before me. Actually, the bus driver told me when I had to leave the bus.

Happy End and my résumé
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Torre Monumental, Retiro in Buenos Aires

The main streets of Buenos Aires are really big with many traffic and thousands of people (it was a Friday evening). I was so confused with the thousands of streets, that I had no idea in which direction I should go. I was at Retiro station. There are many different stops and stations for buses and trains. I was looking for some trains if probably one would bring me back to Banfield. But in the end, I was lucky. I finally caught Fabi on his cell phone and we met at the big clock near Retiro. I was so happy to find him. 

So my résumé: If you are for the first time in Buenos Aires it’s really difficult to find the right buses and to know where to get out. Friends of mine were also in Buenos Aires and told me, they tried to take the bus, but the left at the wrong stop, because they couldn’t count the stops so easily. I think I took only two bus lines until the end of my vacation because these lines were the only ones I knew where to get off. It’s so much easier to use trains and metros because they have names for every station and will stop at every station, so, it’s kind of the same as in every other big city. So my advice would be to take trains and metros. To take public transport you need a Sube-card. You can buy a card in most of the drugstores (kioskos) and load money on that card to pay.