Mit Katzen und Hunden in asiatischen Cafés kuscheln

Cat in a cat café in Asia

Wie ist es, ein Tiercafé in Asien zu besuchen? Werden die Tiere gut behandelt, welche Arten von Tiercafés gibt es und wie läuft ein Besuch ab? Ich habe mich einmal umgesehen und verschiedene Cafés in Südkorea und Japan ausgetestet.

💡 Was ist ein Tiercafé?
Tiercafés sind besonders berühmt und beliebt in Asien. Der Name lässt es bereits erahnen: Es handelt sich um ein Café, in dem man nicht nur seine Getränke genießt, sondern auch mit Tieren spielen und interagieren kann. Das erste Café war mit Katzen und wurde in den späten 1990ern in Taiwan gegründet. Heutzutage existieren alle Arten von Tiercafés bspw. mit Hunden, Waschbären, Igeln, Schafen, Hasen, Vögeln oder auch Reptilien. Tiercafés boomen in Asien und gehen mittlerweile weit über die übliche Haustierauswahl hinaus. [Anmerkung: Normalerweise füge ich keine eigene Meinung in die Info-Box hinzu, aber diesmal muss ich eine Ausnahme machen: Ich möchte an der Stelle betonen, dass wilde Tiere meiner Meinung nach nicht dem menschlichen Entertainment dienen und als “Haustiere” in Cafés gehalten werden sollten.]
Die Idee hinter den Tiercafés ist, Menschen die Möglichkeit zu geben, Zeit mit einem Tier zu verbringen, ohne sich dieses tatsächlich zulegen zu müssen. Besonders in größeren (asiatischen) Städten sind Wohnungen oft klein und die Lebensunterhaltskosten verhältnismäßig hoch. Außerdem zeigen Tiercafés im Endeffekt nur die guten Seiten eines Haustieres auf: Man kann mit ihnen spielen, kuscheln und Zeit verbringen, wenn man gerade dazu in der Stimmung ist, ohne jedoch wirklich weitere Verantwortung übernehmen zu müssen.

Tiercafés sind besonders berühmt in Asien, auch wenn ich weiß, dass bereits die ersten Katzen- und Hundecafés auch in meinem Heimatland Deutschland eröffnet wurden. Ich mochte den Gedanken Zeit mit Tieren verbringen zu können, daher entschloss ich mich verschiedenen Cafés in Südkorea und Japan einen Besuch abzustatten.
Diese liegen allerdings bereits einige Jahre zurück und ich denke, seit dem hat sich such noch mal einiges geändert – auch ich. Deswegen war es mir auch wichtig, am Ende des Beitrags noch mal ein Fazit zu schreiben und den Besuch der Cafés zu reflektieren.

Cat in a cat café in Asia

8.000 Einwohner pro Quadratkilometer

Ich kann schon sehr gut nachvollziehen, warum Tiercafés sich besonders in den Hauptstädten großer Beliebtheit erfreuen. Sowohl Tokio als auch Seoul sind auf der Top-Ten-Liste der größten Metropolregionen der Welt. Tokio ist mit fast 40 Millionen sogar auf dem ersten Platz, Seoul belegt mit etwa 22 Millionen Einwohnern den sechsten Platz. Acht Länder der Top-Ten-Liste liegen in Asien. Die Lebensunterhaltskosten sind recht hoch, der Wohnungsmarkt ist überfüllt und die Wohnungen werden in der Folge immer kleiner. In Tokio leben etwa 4.700 Menschen auf einem Quadratkilometer, in Seoul sind es sogar über 8.000. In den allermeisten Fällen mangelt es daher sowohl an Platz für ein Haustier als auch am Geld.

Bevor es ins Café geht…

Manche Cafés haben eine Eintrittsgebühr, manchmal ist dafür ein Freigetränk inklusive. Bei den Cafés, wo der Eintritt frei ist, sind dafür für gewöhnlich die Getränkepreise etwas höher. Manche haben auch Spendenboxen, in die man Kleingeld für Essen oder die generellen Kosten der Tiere einwerfen kann.
In jedem Café, das ich besuchte, bekam ich eine kurze Einführung in den Umgang mit den Tieren sowie die wichtigsten Hausregeln. Zudem habe ich vor dem Eintitt Desinfektionsmittel bekommen, um sicherzugehen, dass meine Hände sauber sind, bevor ich die Tiere anfasse oder mit ihnen kuschle (und das war wohlgemerkt vor Corona). Manche Cafés hatten sogar Zertifikate an der Wand mit Fotos der Tiere, ihren Namen und Impfnachweisen.

Cat in a cat café in Asia
Katzencafé

Ich habe zwei verschiedene Katzencafés besucht. Das erste sah mehr wie ein tatsächliches Café aus mit normalen Stühlen, Tischen, aber natürlich auch mit Katzenspielzeug.
Das zweite war ein offener und sehr heller Raum mit zwei Stockwerken als Maisonette aufgebaut. Der obere Raum war mit dem unteren durch Leitern verbunden. Alle Möbel sowie die Maisonette selbst und die Leitern waren aus Holz angefertigt. Der Raum lud mit niedrigen Tischen zum auf dem Boden sitzen ein. Somit konnte die Grundausstattung auch von den Katzen genutzt werden. Diese hatten aber natürlich auch ihre eigenen Möbel zum Klettern, Spielen und Schlafen.

Cat in a cat café in Asia

Ich kann mich nicht an die genaue Anzahl der Katzen erinnern, aber im Nachhinein würde ich es bei beiden auf circa je acht schätzen. Die Atmosphäre war alles in allem eher ruhig und gemütlich. Beide Cafés hatten einen weiteren Holzsteg für die Katzen über den Köpfen der Gäste, der für die Gäste des Cafés nicht erreichbar war. Ich fand das sehr gut und wichtig für die Tiere, um ihnen einen Rückzugsort zu ermöglichen.

Die Katzen durften sich in beiden Cafés selbstständig und frei im Raum bewegen. Einige waren neugierig und kamen zu uns. Manche setzen sich sogar auf unseren Schoß und kuschelten mit uns. Wir genossen unsere Zeit sehr, streichelten einige Katzen und haben auf jeden Fall schöne Erinnerungen mitgenommen.

Dogs in a dog café in Asia
Hundecafé

Als Nächstes besuchten wir ein Puppy Café, also vom Namen her ein Café mit Hundewelpen. Wir waren zunächst etwas verwirrt über den Namen und sehr erleichtert, als wir merkten, dass es sich bei den Hunden nicht wirklich um Welpen, sondern einfach nur um kleinere bis mittelgroße Hunde handelte. Denn am Anfang hatten wir etwas Angst gehabt, dass das Café womöglich jedes Jahr neue Welpen anschafft und sie dann wieder aussortiert, sobald sie zu alt werden (was es aber wie gesagt nicht ist). Das System war generell etwas anders als beim Katzencafé. Beim Hundecafé mussten wir zwar Eintritt zahlen, dafür waren die Getränke aber insgesamt günstiger.

Das Café sah tatsächlich nicht wie ein typisches Café, sondern mehr wie ein offenes, helles Studio aus, mit nur wenigen Tischen und viel Platz. In der rechten Ecke befangen sich zwei Treppenstufen, Teppiche und kleine Hundehütten. Die Küche war irgendwo in der linken Ecke und nicht wirklich einsehbar vom Rest aus, was wegen der Tiere aber natürlich auch Sinn macht. Es ging in erster Linie darum, es sich gemütlich zu machen, daher bekamen wir auch Hausschuhe während unseres Aufenthalts im Hundecafé.

Die Hunde waren insgesamt sehr offen und neugierig. Die meisten kamen bereits zu uns, als wir das Café betraten, um uns zu beschnuppern und erst mal zu begutachten. Beim Hinsetzen mussten wir tatsächlich etwas auf unsere Getränke achten (sie waren in geschlossenen Behältern), weil es nicht lange dauerte, bis der erste Hund bereits auf unserem Tisch saß. Die Atmosphäre im Hundecafé war im Gegensatz zum Katzencafé viel mitreißender und lauter. Wir wechselten schnell unsere Sitze und nahmen schließlich auf den Treppen platz, wo die ersten Hunde auf unseren Schoß kletterten und mit uns kuscheln und spielen wollten. Andere Hunde waren da deutlich aktiver und versuchten an meiner Kamera zu knabbern (wie ihr im Video sehen könnt).

❗️ mein Fazit
 Wie ich schon am Anfang geschrieben habe, gefällt mir die Idee des Konzepts der Tiercafés sehr gut, aber natürlich sollte das Wohl der Tiere über allem anderen stehen. Ich muss gestehen, dass ich selbst nie Haustiere hatte, da meine Schwester als Kind sehr allergisch gegen alle Arten von Tierhaaren war. Daher bin ich auf jeden Fall kein Experte, wenn es um die richtige Haltung geht.
Ich glaube, dass die Arten von Tiercafés mittlerweile deutlich zu weit gegangen sind. Wilde Tiere sollten weder in Cafés noch anderswo der menschlichen Unterhaltung dienen müssen. Bei Haustieren wie Katzen und Hunden sehe ich es wiederum etwas anders. Ich denke, dass das Wichtigste natürlich ist, dass die Tiere gesund sowie in einem guten Zustand gehalten werden und dass das Café tierfreundlich ist. Das bedeutet auch, dass die Tiere immer genug Wasser haben sowie ihre Spielsachen und Zimmer oder Orte, an die sie sich jederzeit zurückziehen können, wenn sie sich unwohl, gestresst oder einfach nur müde fühlen. Die Besitzer haben darauf zu achten, dass die Gäste die Tiere gut behandeln. Wichtig finde ich auch, dass sich die Tiere frei bewegen können und nicht gezwungen werden, mit den Besuchern zu interagieren. Ich liebe die Idee, Tiere aus Tierheimen oder einfach von der Straße zu adoptieren und ihnen ein neues Zuhause sowie etwas Liebe von Tierfreunden zu schenken. Ich kann tatsächlich sagen, dass sich die Besitzer alle sehr gut um die Tiere gekümmert haben.

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222 Tage Asien – Backpacking & Kulturschock in 13 Ländern

Cherry blossom trees in a king's palace in Korea

In 222 Tagen habe ich 13 verschiedene Länder bereist. Alles begann mit meinem Auslandssemester in Seoul Ende August 2016. Danach ging es von Peking bis nach Bali. Die Reise endete schließlich mit einem letzten Zwischenstopp in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Während der gesamten Zeit lernte ich eine Menge übers Backpacken, andere Kulturen, mit wenig Geld auszukommen und knüpfte viele neue Freundschaften.

Young woman sitting infront of a gate of a Korean palace

Alles begann im Januar 2016, als ich mich für ein Auslandssemester in Südkorea bewarb und bereits ein gutes halbes Jahr später saß ich im Flieger nach Seoul. Ich erinnere mich noch daran, wie ich mir das Land für mein Auslandssemester aussuchte: Ich wollte eines, welches komplett anders war als jedes, dass ich je zuvor bereist hatte. Ich habe es quasi auf einen Kulturschock angelegt: eine andere Sprache, Schriftzeichen, Essen, Kultur, Architektur und Geschichte. Als ich dann in Seoul ankam, erwarteten mich eine Menge Herausforderungen, aber auch viel Begeisterung. Beispielsweise war das Essen zu allererst viel zu scharf für mich. Ich konnte eine Woche nur weiches Brot essen, weil mein Magen mit der Essensumstellung nicht klar kam. Und einmal wurden ein Freund und ich von einer Ajumma (das Wort bezeichnet im Koreanischen Frauen mittleren Alters) aus ihrem Restaurant geworfen (na ja, um genau zu sein, kamen wir erst gar nicht rein), weil wir nicht fließend Koreanisch sprachen – aber keine Sorge, ich bin mir sicher, dass das eine einmalige Erfahrung war. Trotzdem war es Liebe auf den ersten Blick. Ich habe mich von Anfang superwohl in Südkorea gefühlt. Du kannst mehr von meinen ersten Eindrücken in meinem Blogbeitrag Uni, Hangul & Samul Nori – Meine erste Woche in Seoul lesen.

Die Angst vorm Alleine reisen

Aber Korea war nur der erste Teil meiner Reisen durch Asien. Noch in Berlin hatte ich ein deutsches Pärchen auf einer WG-Party kennengelernt. Anni und Alex waren kurz vor mir in Seoul gewesen. Sie erzählten mir von ihrem Auslandssemester und wie sie im Anschluss durch Asien gereist waren. Das Wintersemester in Korea endet Mitte Dezember, das Sommersemester in Deutschland startet Mitte April – Das bedeutete fast vier Monate Zeit zum Reisen. Ich war einerseits wirklich begeistert von dieser Möglichkeit, aber zugleich auch etwas eingeschüchtert. Und zudem auch ein bisschen neidisch auf die beiden, dass sie gemeinsam reisen und all diese Abenteuer zusammen erleben konnten. Würde ich wirklich mutig genug sein, um vier Monate alleine durch die Welt zu reisen? – Weit weg von zuhause, von irgendjemand den ich kenne und ohne die Sprachkenntnisse. Auch der Fakt, dass ich eine allein reisende Frau bin, trug seinen Teil zu meinen (Selbst-)Zweifeln bei. Das war auf jeden Fall ein Schritt aus meiner Komfortzone. Aber es dauerte nicht lange, bis ich realisierte, dass dies meine Chance war, etwas mehr von der Welt zu sehen und dass die Begeisterung über diese Möglichkeit deutlich größer war als jeder Zweifel.

Reisen ist kein Wettrennen

Silvester 2016 startete ich den zweiten Teil meiner Reise. Ich nahm einen Flug nach Peking, von dort ging es weiter nach Hongkong, ich fuhr für einen Tagesausflug nach Macau und flog schließlich weiter in den Vietnam. Am Anfang hatte ich das Gefühl so viel wie möglich sehen zu müssen. Ich hatte nur zwei Wochen im Vietnam. Meine Tage waren vollgestopft mit Aktivitäten. Ich blieb überall nur für ein bis zwei Nächte und reiste in Schlafbussen, um Tage (und Geld) zu sparen.
Nach meinen Reisen in den Vietnam realisierte ich endlich so funktioniert Backpacking nicht, vor allem wenn man für längere Zeit verreist. Den ganzen Tag unterwegs sein und neues Entdecken ist großartig für einen zwei Wochen Urlaub, aber das für weitere drei Monate durchzuhalten, würde am Ende einfach nur anstrengend werden. Daher entschied mich dazu, mich selbst etwas auszubremsen. Mein Anfängerfehler war auch einer der Hauptgründe, weshalb ich insgesamt so viele Länder in einer relativ kurzen Zeit bereiste. Es war meiner Naivität, meinem Unwissen und natürlich dem einfachsten Grund geschuldet, dass ich mich schlicht nicht entscheiden konnte, welches Land ich zuerst bereisen sollte. Letztendlich musste ich unterwegs lernen, mir einzelne Reiseziele auszusuchen, um mir insgesamt lieber etwas mehr Zeit zu lassen, als am Ende in der ganzen Eile die Hälfte zu verpassen.

Mein Budget – 10 $ am Tag

Schnelles Reisen ist nicht nur anstrengend, sondern auch teurer. Zum einen hast du ein deutlich kleineres Zeitfenster, um eine geeignete Weiterfahrt zu finden, zum anderen gibst du deutlich mehr Geld für Eintrittsgelder aus, wenn du versuchst, alles in einen Tag zu stopfen.
Ich hatte ein begrenztes Budget von 10 $ am Tag, inklusive Verpflegung und Unterkunft. Es war (und ist) definitiv möglich, mit einem begrenzten Budget durch Südostasien zu reisen. I wählte immer die günstigsten Schlafsäle in den Hostels oder nutze Couchsurfing, ich aß eine Menge Street Food, nutze die öffentlichen Verkehrsmittel und fragte das Personal meines Hostels nach . Allerdings erlaubte ich mir auch pro Land eine teurere Aktivität oder einen Ausflug. Ich war Kajaken zwischen den 4.000 Inseln in Laos, ging Schnorcheln und auf eine Vollmond-Party in Thailand, besuchte die Verbotene Stadt in Peking sowie die berühmten Tempel von Angkor Wat in Kambodscha und die Gardes by the Bay in Singapur. Meine Reisen endeten nach drei Monaten auf Bali. Von dort reiste ich zurück nach Seoul und mit einem kurzen Zwischenstopp in den Vereinigten Arabischen Emiraten schließlich zurück nach Berlin.

Während meines Semesters in Seoul flog ich für fünf Tage nach Tokio und habe darüber hinaus noch andere Orte in Südkorea besucht, wie die Grenze zu Nordkorea, die Insel Jeju, die zweitgrößte Stadt Busan und eine Insel mitten in Korea Nami Island. An Silvester flog ich nach Peking, wovon ich meine Reise quer durch Südostasien begann – nach Hongkong, Macau, den Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand, Malaysia, Singapur, Indonesien und auf dem Rückweg von Korea in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Alleine, aber niemals einsam

Zu Beginn war eine meiner Ängste, dass ich auf meinen Reisen alleine und vielleicht sogar einsam sein würde. Aber jede*r der*die schon mal Backpacken war und sich seinen Schlafsaal mit anderen geteilt hat weiß: Du bist niemals alleine, vor allem nicht, wenn du es nicht sein willst! Die Backpacker-Community ist riesig. In jedem Hostel triffst du auf neue inspirierende Menschen aus der ganzen Welt. Ich habe Stunden damit verbracht, anderen zuzuhören, mir von ihren Reisegeschichten erzählen zu lassen und zusammen Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Ich fuhr sogar mit anderen Backpackern Motorrad, ging zusammen auf Partys und lernte eine Menge über andere Kulturen. Aber nicht nur die anderen Reisenden sind weltoffen, auch sämtliche Einheimische, die ich in der Zeit kennenlernte. Ich redete mit den Mitarbeitern meines Hostels oder Homestays, nutze Hangouts für gemeinsame Treffen und Couchsurfing als Möglichkeit, weitere Menschen kennenzulernen sowie der Kultur des Landes näher zu kommen. Eine meiner Lieblingserinnerungen ist, als ich bei Ratha und seiner Familie in Siem Reap schlief (lese mehr darüber hier: Couchsurfing in Kambodscha) oder bei Stella in Macau – Sie ist super lieb, auch wenn sie mich dazu zwang, meine ersten Hühnerfüße zu probieren (ich bin leider kein Fan, so sorry). Aber auch wie ich Lan in Hoi An traf. Sie arbeitete in dem Homestay, in dem ich für zwei Nächte schlief. Sie war wirklich süß. An einem Tag, als ich gerade noch am Überlegen war, wie ich meinen Tag verbringen sollte, brachte sie mir extra etwas von dem Essen, dass sie eigentlich nur für das Personal gekocht hatte. Es gab Reis mit Fleisch und Gemüse. Besonders die Soße dazu war unglaublich lecker.
Es war wirklich inspirierend, all diese Menschen auf meinen Reisen kennenzulernen und mehr von ihren Geschichten, Leben, Kulturen und Lebenszielen zu erfahren. Manche von ihnen sind schon einige Jahre unterwegs. Reisen ist das Gegenteil von Einsamkeit; du wirst am Ende eher noch einige Freunde mehr haben.

Bis hierhin ist das erst mal alles, was ich über Asien erzählen möchte. Ich werde euch noch Stück für Stück mehr von meinen Reisen berichten. Also bleibt dran und lest von meinen verrückten, lustigen und abenteuerlichen Geschichten aus Asien.

Zuerst geschrieben am Montag, den 22. Mai 2017: Du hast den Beitrag 222 Tage Asien – Backpacking & Kulturschock in 13 Ländern auf My Travel Journal-Blog gelesen.

Wie du deine K-pop Idols kostenlos siehst

kpop band CNBLUE

Die sogenannte koreanische Welle (Korean Wave) und vor allem K-pop erobern die Welt. Bands wie BTS oder Blackpink brechen einen Musikrekord nach dem nächsten und erklimmen die Billboard Charts. In diesem Blogpost gebe ich dir Tipps, wie du einige deiner Idole kostenlos in Südkorea sehen kannst.

Die erste K-pop Band, die ich für mich entdeckte, war CNBLUE in 2011. Meine Freundin Jenni ist ein großer Fan der japanischen und koreanischen Popkultur, also auch von K-pop und K-dramen. Als Medienwissenschaftlerin war ich gerade anfangs mehr an den Serien interessiert. Ich habe “Heartstrings” mit Hyung Joong-Hwa in der männlichen Hauptrolle gesehen und bin so auf CNBLUE gekommen. Aber um ehrlich zu sein, habe ich bis zu meinem Auslandssemester in Südkorea eher sporadisch K-pop gehört.

💡 Was ist K-Pop?
Die Abkürzung K-Pop (케이팝) steht für die englische Bezeichnung Korean popular music und wird von allen möglichen Musikgenres und Stilistiken beeinflusst. Der Begriff selbst wurde in den 2000er-Jahren bekannt, wurde allerdings auch bereits zuvor verwendet. Die koreanische Welle hat sowohl K-pop als auch K-dramas weltweit bekannt gemacht. Normalerweise sind die Songs eine Mischung aus koreanischer Sprache mit einzelnen Sätzen oder Wörtern in Englisch. Die meisten Bands werden in jungem Alter durch ein Trainee-Programm gecastet, so auch die Girlband Blackpink. Diese Trainee-Programme geraten allerdings immer öfter in Kritik, vor allem durch die westlichen Medien. Andere Kriterien der K-pop Idols, besonders jener, die durch ein Trainee Programm gelaufen sind, sind die komplexen Choreografien sowie die Fashion-Statements auf der Bühne oder in Musikvideo. Normalerweise hat jede K-pop Band einen Leader, der meistens der Älteste oder erfahrenste der Gruppe ist und diese anleitet.
Kostenlose Konzerte für ausländische Einwohner
Kpop duo December

Einige meiner Freunde erzählten mir von kostenlosen K-pop Konzerten für ausländische Einwohner. Ein kostenloses Konzert in Seoul mit meiner Lieblingsband CNBLUE. Klingt zu gut, um wahr zu sein? Das war es auch. Die Tickets waren bereits alle vergriffen, als ich davon erfuhr (du glaubst nicht, wie traurig ich war). Spoiler Alert: Ich habe sie trotzdem noch live gesehen – ich werde in einer Minute darauf zurückkommen und verraten wie.

Die Idee hinter den kostenlosen Konzerten ist es, die koreanische Kultur zu promoten und K-pop, aber auch die traditionelle koreanische Musik bekannter zu machen, indem Ausländer zu kostenlosen Konzerten eingeladen werden. Das Ganze startete 2015 organisiert durch HelloK!, welches von sich selbst sagt, dass es kulturelle Performances für Ausländer in Korea zeigt. Aber seit dem letzten Jahr scheinen sie sich mehr auf traditionelle Musik zu konzentrieren, das könnte jedoch auch mit Covid-19 zusammenhängen. Es kann sicher nicht schade, einfach mal reinzuschauen.

K-pop band CNBLUE
Meine Lieblingsband CNBLUE aufg dem Korea Sale Festa 2016
Festivals inklusive Konzerten
Kpop Idols on stage Korea Sale Festa 2016

Wie ich bereits erwähnte, hab ich selbst es zwar nicht geschafft, auf eines der kostenloses K-pop Konzerte für Ausländer zu gehen, aber ich habe trotzdem noch eine Chance bekommen. Während meines Auslandssemesters in 2016 konnte ich die Eröffnungsshow des Korea Sale Festa besuchen, mit Bands wie SHINee, Red Velvet, MAMAMOO, Wonder Girls, INFINITE, GOT7, B.A.P. und natürlich CNBLUE. Während der Eröffnungsfeier waren alle Bands dazu eingeladen, einen aktuellen Song auf der Bühne zu performen. Das Festival selbst ist zum Anlass der Shopping Week in Korea mit einem vielfältigen Programm aus Modeschauen, Konzerten und natürlich Tausenden Möglichkeiten zum Shoppen gehen. Die Shopping Week ist jedes Jahr. Aber sei gewarnt, die Konzerte sind sehr beliebt und du musst extrem früh kommen (ernsthaft früh), um einen Platz zu bekommen. Meine Freundinnen hatten sich bereits sieben Stunden vor Beginn des Konzerts angestellt (ich kam etwas später dazu, da ich noch Uni hatte) und wir kamen zwar rein, aber wir standen schon wirklich weit hinten. Am Ende habe ich mich aber einfach nur über die Möglichkeit gefreut, CNBLUE live sehen zu können, weshalb sich das warten für mich rentiert hatte.

K-pop Musikshows
Kpop band I.O.I.

Eine weitere Möglichkeit ist es K-pop Musikshows zu besuchen, welche ziemlich beliebt in Korea sind, wie beispielsweise Simply K-Pop (Arirang TV), MTV The Show (SBS MTV), Show Campion (MBC), M Countdown (Mnet), Music Bank (KBS2), Music Core (MBC), oder auch Inkigayo (SBS). Ich selbst war bei keiner Musikshow, aber ich habe einen ganz guten Artikel von KoreabyMe dazu gefunden, der dir sicherlich weiterhelfen wird, klicke hier, um auf die Seite weitergeleitet zu werden.

Falls du mehr Tipps für kostenlose Events und freien Eintritt in kulturelle Einrichtungen möchtest, dann solltest du auch meinen Blogbeitrag zu Kultur on a Budget – kostenlose Ausflüge, Museumsbesuche und Rabatte lesen.

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Uni, Hangul & Samul Nori – Meine erste Woche in Seoul

Streets of Seoul

Für mich ist Südkorea – aber auch Seoul selbst – voller neuer Erfahrungen, Unterschiede in der Kultur, in der Schrift, im Essen und Alltag. Es ist ein Land voller Gegensätze. Das new-age Korea mit all seinem Hightech und seiner Moderne vs. dem alten, traditionellen Korea mit seinen Palästen und Hanbok. – Dieser Blogpost ist über meine erste Woche als Austauschstudentin in Seoul.

EWHA Womans University with the view in direction of the city

💡 Fakten über Südkorea und Seoul
Der offizielle Name von Südkorea ist Republik Korea (Daehan Minguk auf Koreanisch, 대한민국). Die offizielle Sprache ist Koreanisch und die offizielle Schriftsprache Hangul. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land in Nord- und Südkorea geteilt. Seitdem ist Südkoreas einzige Landesgrenze zu Nordkorea. Die Hauptstadt der Republik Korea ist Seoul. Sie ist zudem die größte Stadt des Landes und die 16. größte Stadt der Welt. Rund 50% der Bevölkerung Südkoreas lebt in der Metropolregion Seoul.

Endlich kann mein Auslandssemester in Seoul starten. Nach 18 Stunden Flug und einer kleinen Zwischenlandung in Abu Dhabi bin ich endlich in Seoul angekommen. Südkorea hat sieben Stunden Zeitunterschied verglichen mit Deutschland. Glücklicherweise hatte ich mit keinem Jet Lag zu kämpfen, zudem ist das Wetter supergut. – Etwas zwischen Spätsommer und den ersten Herbsttagen.

Lebensunterhaltskosten und Lebensmittelshoppen in Südkorea
Clown and girl on the street

Ich studiere an der EWHA Womans University mit einem wirklich hübschen Campus, welcher in Seoul sogar als kleine Touristenattraktion gilt. Die Mieten und vor allem Kautionen sind in Südkorea verhältnismäßig hoch, weshalb ich ziemlich erleichtert war, einen Platz in einem Studi-Wohnheim bekommen zu haben (auch wenn es am Anfang ein ziemliches Chaos war, du kannst darüber mehr hier lesen: Ausgangssperre. Frauen Universität. Visum. Und eine Menge an Vorbereitungen). Auch die Lebensunterhaltskosten sind relativ hoch in Korea, was das Land wiederum im Vergleich zu Deutschland (und vielen anderen Ländern der Welt) ziemlich teuer macht. Daher sind auch Lebensmittelpreise in den Supermärkten vergleichsweise hoch, vor allem Obst und Gemüse (beispielsweise kosten fünf Äpfel etwa 6.000 ₩, das sind etwa 5€). Wenig überraschend sind alle Lebensmittel, die (für Asien) nicht übliche Zutaten enthalten ziemlich teuer. Das schließt alle Arten von Milchprodukten wie Käse und Schokolade ein, aber auch die meisten Brotsorten. Und warum auch immer scheint Toilettenpapier hier ein wahres Luxusgut zu sein.

❗️ Tipps für Drogerie- und Lebensmittel
Wir haben die meisten Artikel fürs Bad, inklusive Toilettenpapier, aber auch Süßigkeiten und Grundnahrungsmittel aus einem Discounter an der Ecke der Universität. Ein gängiger ist der japanische Markt Daiso. Für Obst und Gemüse lohnt es sich, Ausschau nach Straßenhändlern und lokalen Märkten zu halten, dort ist es meistens günstiger.
Außerdem solltest du wissen, dass einige Pflegeprodukte besonders teuer in Korea (oder eigentlich ganz Asien) sind. Daher mein Tipp: Bring genug Deo (die meisten Asiaten benutzen keines, da sie nicht so viel schwitzen – daher ist es nicht nur schwierig zu finden, sondern auch äußerst teuer), Tampons und natürlich Sonnencreme mit. Letzteres ist zwar nicht schwer zu bekommen, aber kann ebenfalls sehr ins Geld gehen. Zudem enthält die meiste Sonnencreme extra Weißmacher, da das koreanische wie auch asiatische Schönheitsideal blasse Haut ist.
Bibimab
Auswärts essen – Restaurants
Korean food

Obwohl Lebensmittel um einiges teurer sind als in Deutschland, kommt mir Essen gehen dagegen doch recht erschwinglich vor. Ich habe mich wirklich oft gewundert, wie es sein kann, dass selbst kochen teurer ist als auswärts essen. Ich habe mal gehört, dass bestimmte Gruppen wie Familien oder Restaurantbesitzer eine spezielle Karte zum Einkaufen erhalten, mit der sie günstiger einkaufen gehen können (aber ich bin nicht sicher, ob das wirklich stimmt). Die drei Hauptpunkte, die das Essen gehen im Vergleich zu Deutschland so günstig machen sind: Erstens, dass du im Restaurant immer kostenlos Wasser oder kalten Tee zu deinem Essen bekommst (andere Getränke müssen bezahlt werden). Zweitens, du bekommst normalerweise kostenlose Beilagen wie Kimchi, gelben Rettich oder auch anderes Gemüse und Reis (es kommt etwas auf das Gericht an) und normalerweise kann man auch kostenlos mehr nachbestellen. Drittens, Koreaner geben kein Trinkgeld.

Fast Food, Street Food und Essen vom Markt

Aber ich habe schnell bemerkt, dass selbst wenn Essen gehen verhältnismäßig günstig ist, es doch zu teuer ist, um es jeden Tag zu machen. Das günstigste Essen ist wahrscheinlich Street Food oder Mahlzeiten vom lokalen Markt. Aber auch die Convenience Stores (kleine 24-Stunden-Läden in der Nachbarschaft) bieten einige Snacks wie meinen liebsten: Samgak Kimbab (dreieckiger Kimbab). Zudem sind die Preise auch stark vom Viertel abhängig. Mir ist aufgefallen, dass das Street Food in den Studierendenvierteln viel günstiger ist als in der Innenstadt. Ebenfalls gängig ist es einfach sein Essen zu bestellen. Ich habe das Gefühl, dass fast alle Restaurants und Imbisse ihre eigenen Lieferservices haben, sogar die ganzen Fast Food-Ketten. Einer meiner Lieblingsorte zum Essenbestellen und picknicken ist der Fluss Han. Als wir dort in meiner ersten Woche waren, bekamen wir 41 Flyer (ich habe sie gezählt) für verschiedene Lieferservices in Seoul, meistens für Fried Chicken oder Pizza.

❗️ Tipps fürs Essen gehen
Wenig überraschend sind die günstigeren Restaurants außerhalb des Stadtzentrums. Restaurants von Ajummas (아줌마, Koreanerinnen mittleren Alters) oder Ahjussis (아저씨, Koreaner mittleren Alters) mit traditionellem koreanischen Essen sind zudem auch meist günstiger. Allerdings sprechen sie in den aller meisten Fällen kein Wort englisch und haben auch keine übersetzen Menüs. Dafür haben die Speisekarten oft Fotos vom Essen (manchmal gibt es sogar Schaufenster, in denen beispielhaft Gerichte ausgestellt sind). Zudem ist Essen auf Koreanisch im Restaurant bestellen recht einfach (ungefähr das einzige Wort, das ich mir gemerkt habe, wenn ich Essen gegangen bin). Sag einfach den Namen des Gerichts und dahinter hängst du Juseyo (주세요), das bedeutet so viel wie bitte, zum Beispiel Bibimbab Juseyo (비빔밥주세요).
Ein Restaurant, welches meine Mitbewohnerin und ich lieben, ist das Food Café. Dort kochen sie bekannte Gerichte wie Kimbab, Jajangmyeon (Nudeln mit schwarzer Bohnensoße) oder auch Omelette. Soweit ich weiß, gibt es das Restaurant sowohl in Gangnam als auch Sinchon.
Im Umkehrschluss sind die aller meisten Restaurants, die sogenanntes Western-Food anbieten normalerweise um einiges teurer.
meals in a display window
Das Lernen neuer Schriftzeichen
King Sejong who invented Hangul
König Sejong, der Hangul erfunden hat

Hangul (한글) ist die offizielle Schriftsprache in Korea. Obwohl es auf den ersten Blick relativ kompliziert aussieht, ist es doch gar nicht so schwer zu lernen. In meinem Unibuch steht, dass Koreanisch die zwölft meist genutzte Sprache der Welt ist und damit sogar noch vor Französisch und Italienisch kommt (klingt unglaublich, ich weiß).
Hangul wurde 1443 von König Sejong erfunden, dem vierten Monarchen während der Joseon-Dynastie. Das neue Alphabet sollte den einfachen Leuten helfen, schreiben und lesen zu lernen. Denn vor Hangul wurde Koreanisch mit chinesischen Zeichen geschrieben. Man sagt, ein weiser Mann lerne Hangul im Laufe eines Tages, ein dummer Mann benötige zehn Tage. Ich habe zweimal in der Woche Koreanischunterricht, daher habe ich Hangul in sieben Tagen gelernt ;). Das moderne Hangul besteht aus 24 Buchstaben und 27 Digraphen. Aber auch wer kein Koreanisch spricht, findet meistens vor allem in Seoul schnell jemanden, der Englisch spricht und versucht einem zu helfen. Außerdem sind auch alle Metroanzeigen und Haltestellendurchsagen auf Englisch.

Samulnori Traditionelle koreanische Musik mit Tanz
Samul Nori

Samulnori ist ein Musikgenre der traditionellen koreanischen Musik, verbunden mit Tanz (ließ mehr über das Traditionelle Korea in meinem Blogpost). Meine Mitbewohnerin und ich hatten Glück, solch einen Tanz durch Zufall mitzuerleben, er wurde von koreanischen Studentinnen unserer Uni aufgeführt. Samulnori bedeutet wörtlich übersetzt vier Dinge spielen, was die Nutzung von vier unterschiedlichen Schlaginstrumenten erklärt. Sie haben einen kleinen Gong (Kkwaenggwari), einen größeren Gong (Jing), eine sanduhrförmige Trommel (Janggu) und eine Fass-Trommel (Buk drum). Die Studentinnen trugen hübsche koreanische Kleider, welche Hanbok genannt werden. Zwei der Studentinnen waren etwas anderes gekleidet in pinkfarbenen Jacken und gaben mithilfe der kleinen Gongs den Rhythmus vor. Manche Zuschauer*innen liefen während der Tänze nach vorne und klemmten den Studentinnen Geldscheine unter deren Hüte.
Zudem gab es eine kleine Zeremonie zu Beginn der Tänze. Wir verstanden nicht, was sie erzählten (da es auf koreanisch war), aber ein Mädchen hielt eine Schweinemaske in ihren Händen. Schweine zählen hier als Glücksbringer. Manche der Mädchen stellten sich dann in eine Reihe auf, bekamen zunächst etwas zu trinken gereicht, knieten dann nieder und steckten nach dem erneuten Aufstehen kleine Zettelchen durch die Schweinemaske. Meine Vermutung ist, dass sie darauf ihre Wünsche niedergeschrieben haben.

Lies mehr

Zwei weitere Erfahrungen, die ich in der ersten Woche sammelte, war ein Museumsbesuch während des Kulturtags und ein kostenloser Ausflug in den Süden Koreas. Der Kulturtag ist eine Initiative des Landes, welches freien Eintritt und Vergünstigungen für kulturelle Einrichtungen bietet. Ich besuchte das Seoul Museum of History. Es zeigt die Geschichte und Kultur von Seoul, von der Joseon Dynastie (1392-1910) bis zur heutigen Zeit. Es repräsentiert das Leben der Menschen in Korea, unter anderem auch während der japanischen Kolonialzeit bis in die späten 1990er.
Die kostenlosen Ausflüge werden von der koreanischen Regierung finanziert und ermöglichen Ausländer*innen Korea besser kennenzulernen. Wir besuchten eine kleine Insel, verschiedene Festivals und ein Museum über koreanische Kunst. Du kannst in meinem Blogpost Kultur on a Budget – kostenlose Ausflüge, Museumsbesuche und Rabatte mehr über den Kulturtag lesen und wie du an einem der kostenlosen Ausflüge teilnehmen kannst.

Zuerst geschrieben am Freitag, den 16. September 2016: Du hast den Beitrag Uni, Hangul & Samul Nori – Meine erste Woche in Seoul auf My Travel Journal-Blog gelesen.

Culture on a budget – free trips, museum admissions and discounts

Fish shaped lanterns on the lantern festival in Seoul

The Culture Day in Korea offers free museum visits and discounts, the government invites foreigners to free trips, and national holidays await you with many activities and festivities. Sounds good? Then you should read the following blog post.

Korea has a lot of cultural sides to offer with its own traditions and modern pop culture – even though the country was influenced by many different Asian countries, especially China but also the USA. Particular Seoul offers a lot of museums, palaces, festivities, and events you should not miss. I have been on two free trips for foreigners and visited a bunch of museums for free. Let me tell you how.

Culture Day and free entrance to museums

Since 2014, every last Wednesday of the month is Culture Day. This particular day offers discounts or sometimes even free entrance and extended opening hours for all kinds of museums, galleries, and other cultural facilities. Usually, on Culture Day, most museums including the king’s palaces have free admission and cinemas offer a discount. I really love the idea behind it and I think it is such a good experience to explore a lot of Korea’s culture on a budget. I have used Culture Day to visit a bunch of museums in Seoul including the Seoul Museum of History and the National Museum of Korea.

Free events, festivals and attractions

Besides Culture Day you should also take a look for free events, festivals and attractions. Especially South Korea’s capital Seoul has a lot to offer. One of my favourite ones was the Lantern Festival at Cheonggyecheon, the little river starting at the city hall. The festival returns every winter with free admission. Another big festival is the Seoul International Fireworks Festival at the Han River at the beginning of October. Every year, two to three changing countries plus Korea create a show of fireworks. During the day, there is a programme, in 2016 there was a K-pop concert as well (with B1A4, I.O.I., 24K, and Mamamoo), and in the evening there was an after-party with a DJ. The festival was very well organised and even with traffic control on the subway to make sure that the subway is not getting too full and everyone gets home safe.

Public holidays for discounts

You should also take a look at the public holidays in Korea because they also bring free entrance, festivities or discounts. The biggest holidays are Seollal (설날) – the Korean New Year on the first day of the Korean calendar, and Chueseok (추석) – the Korean harvest festival in autumn. When I was in Korea we got a 50% discount as foreigners on Chuseok to visit famous amusement and water parks in Seoul (the downside, it was pretty full because of the holidays). Another holiday you should watch out for is Buddhas birthday in late spring. It is the perfect day to visit one of the Buddhist temples because they celebrate the day with different festivities and beautiful lanterns.

Tips for the king's palaces

If you visit the Gyeongbokgung and Deoksugung Palace in Seoul make sure to attend the changing ceremonies of the royal guards. The shows are for free and right in front of the king’s palaces (before you enter). If you visit the king’s palaces wearing a Hanbok (Korean traditional clothing) you also get free admission. Otherwise, you can save money by buying the Integrated Palace Ticket to visit more than one sight. For more information read my post about Traditional Korea.

Free trips for foreigners

When I visited South Korea back in 2016, I was lucky enough to attend two free trips in the South of the country. The idea behind the trips is to bring foreigners closer to the Korean culture and improve tourism by offering them free tours and cultural events, which are sponsored by the government. On my first trip, we went to the Great Battle of Myeongnyang Festival, the Korean Minhwa Museum with traditional Korean paintings, and the little island 가우도 (Ga-u-do). The second trip included a visit to the Naeso Temple in Buan, the Gomso Salted Sea Food Festival, the International Integrative Medicine Expo and Woodland in Jangheung. The latter is a cypress forest and offers a bunch of activities and facilities. Apparently, it is also a known spot for TV productions such as the K-drama Faith.

Free tours and silkworm pupas

Just a little story from one of the trips: at the Sea Food Festival, my roommate Jazz convinced me (plus two other US-Americans and two Koreans who apparently never tried it before) to eat our first (and for me at least also last) Beondegi. This is a silkworm pupa, a Korean snack. What can I say, I thought it would be crusty – well it was not. I guess the worst part was the juicy consistency and the knowing of what I actually ate. Probably I would not recommend it (little fun fact: in 2019 I became a Vegetarian).

Beondegi (Korean silkworm pupa)

❗️ I did the free trips with Kim’s Community Travel. As far as I know, nowadays it is a combination of free tours and really cheap trips overnight. Another fun fact: The organiser of Kim’s travels Dongryeong also founded a community house. It was a shared flat with foreigners from around the world. Given that sharing flats are not a thing in Korea the shared flat got national attention when the TV channel KBS made a reality series out of it. You can find Kim’s Community House on Facebook as well.

First written on Friday, September 16th, 2016, you have read the blog post Culture on a budget – free trips, museum admissions and discounts on My Travel Journal-Blog

Jeju –Lebensgefährliche Jobs im Urlaubsparadies

Seogwipo in dawn

Drei Tage im Urlaubsparadies Südkoreas, die Insel der kleinen Großväter, der Hallabong Frucht und Haenyo – den freitauchenden Frauen von Jeju-do.

cliff and sea on Jeju-do
💡 Fakten über Jeju
Jeju (제주, oder eigentlich Jeju-do, da das Kürzel “do” für die Provinz steht) ist eine Insel und der südlichste Punkt Südkoreas. Zudem ist es eine der neun Provinzen des Landes. Die Hauptstadt der Insel trägt den gleichen Namen wie die Insel, sie heißt Jeju-si (“si” steht für Stadt) oder einfach Jeju City. Die Insel entstand auf Vulkangestein des Gebirges Hallasan, welcher mit 1.950 m auch der höchste Berg Südkoreas ist. Dieser ist ein erloschener Vulkan mit einem Kratersee und befindet sich in der Mitte der Insel. Heutzutage ist das Gebirge und seine Umgebung ein Nationalpark. Die Insel verfügt über subtropisches Klima und ist eines der berühmtesten Urlaubsziele der Koreaner. Vor ein paar Jahren war es zudem auch einer der beliebtesten Orte für Flitterwochen. Heutzutage ist aber auch Europa ein populäres Ziel.
Von kleinen Großvätern und neuen früchten
Grandfather souvenirs

Dol hareubang  (돌 하르방) ist der koreanische Name der Steinfiguren, die überall auf Jeju zu finden sind. Um genau zu sein steht das Wort “dol” (돌) für Stein und “hareubang” (하르방) für Großvater, es sind also die steinernen (kleinen) Großväter. Und natürlich werden diese kleinen Skulpturen auch in allen möglichen Varianten als Souvenirs verkauft. Diese Versionen erinnern mich ehrlich gesagt ein bisschen an die kleinen Trolle aus dem Disney Film Frozen. Im Original stellen die Figuren allerdings Götter dar und sollten Schutz und Fruchtbarkeit bringen.

Hallabong fruit

Ich glaube, Hallabong und Tangerinen sind die am meisten verkauften Früchte auf ganz Jeju. Hallabong ist eine Mischung aus Mandarine und Orange. Der weitverbreitetere Name der Frucht ist “Dekopon” und ist eine Hybridfrucht. In Südkorea wurde die Frucht allerdings nach dem Gebirge Hallasan im Zentrum der Insel benannt, wo das Obst am meisten angebaut wird. Neben den Früchten bieten die Märkte auch gepressten Saft, Schokolade und kleine Backwaren mit Hallabong- und Tangerinenfüllung an. Ebenfalls beliebte Füllungen für Schokolade sind Blaubeeren, grüner Tee und Kaktus Frucht.

Dol hareubang
Haenyeo – ein gefährlicher Beruf in den Meeren Koreas
Haenyeo statue

Haenyeo (해녀) meint wörtlich übersetzt “Meeresfrauen”. Dieser alte, traditionelle Beruf wird nur von Frauen ausgeführt. Sie sind Apnoetaucherinnen (Freitaucherinnen), welche Meeresfrüchte vom Meeresboden ernten. Sie tauchen nur mit Neoprenanzügen und Schwimmflossen – bis zu 20 Meter tief. Da sie keine Sauerstoffflaschen nutzen, haben sie spezielle Trainings, um das Anhalten der Luft unter Wasser zu verlängern. Forscher fanden heraus, dass sie ihren Atem länger anhalten können, indem sie ihre Milz als Sauerstoffspeicher nutzen. Der Beruf als Haenyeo ist nicht nur körperlich fordernd, sondern auch lebensbedrohlich durch die tiefen Tauchgänge. Da die Frauen Gefahr laufen beim Auftauchen bewusstlos zu werden, tauchen sie normalerweise immer nur in zweier Paaren. Auf diese Weise können sie notfalls Erste Hilfe leisten.

Neues Prestige und Klimawandel

Im 18. Jahrhundert tauchten sowohl Männer als auch auch Frauen in den Meeren Koreas, um sich hiermit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Später wurde es ein reiner Frauenberuf. Dies liegt vermutlich vor allem daran, dass viele Männer auf See durch den Krieg umkamen, so wie es eine deutliche Erhöhung der Steuern für Männer gab. Der Beruf als Apnoetaucherin wurde sehr beliebt und gewann an Prestige. Haemyeos bekamen mehr Rechte und Freiheiten im Unterschied zu den Frauen am Festland. So konnten sie sich beispielsweise scheiden lassen oder auch wieder heiraten. Oft war es sogar üblich, dass die Männer auf die Kinder aufpassten und so die Frau zum Familienoberhaupt wurde.

Woman sells seafood

Heutzutage ist der Beruf vom Aussterben bedroht. Nur noch wenige junge Frauen lassen sich zur Aponetaucherin ausbilden. Die meisten Haenyeos sind über 60 Jahre alt. Die Beschäftigung ist nicht nur körperlich sehr fordernd, sondern auch der Klimawandel spielt eine wichtige Rolle. Die Meere um Korea werden immer wärmer und zerstören so den natürlichen Lebensraum der Meerestiere. Die Frauen müssen daher jedes Jahr ein Stückchen tiefer tauchen, um genug Meeresfrüchte zu finden und hiermit ihren Lebensunterhalt zu beschreiten. Die UNESCO hat den Beruf der Haenyeo im Dezember 2016 auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes gesetzt.

🚌 Wie du nach Jeju kommst
Die meisten Menschen fliegen nach Jeju. Die Strecke von Jeju nach Seoul ist die häufigste Flugroute der Welt.
Aber natürlich gibt es auch Fähren von Busan, Mokpo, Haenam, Wando, Goheung, und Yeosu. Der Vorteil besteht darin, dass du dein Auto mitbringen und natürlich die Fahrt über das Meer genießen kannst.
In jedem Fall wirst du an der Nordseite der Insel in der gleichnamigen Hauptstadt Jeju-si ankommen. Die unterschiedlichen Orte und Sightseeing-Spots können mit dem Bus erreicht werden. Insgesamt gibt es acht Expressbuss-Linien, welche die Gäste in unter einer Stunde über die Insel bringen. Der “Airport Limousine Bus” hält an allen teureren und häufiger gebuchten Hotels.
Für mehr Informationen zu dem Bussystem, klicke hier.

Hier geht es zu Part II:
Jeju – Das Urlaubsparadies Südkoreas Pt. II

Zuerst geschrieben am Sonntag, den 30. Oktober 2016: Du hast den Beitrag Jeju –Urlaubsparadies und lebensgefährliche Jobs auf My Travel Journal-Blog gelesen.

Jjimjilbang – Eine Nacht in einer koreanischen Sauna

Jjimjilbang

Wie ist es eine Nacht in einem Jjimjilbang zu verbringen? Ich habe es zusammen mit Lea aus Frankreich und Xiao Ying aus China, zwei meiner Kommilitoninnen aus Seoul ausprobiert. Dabei haben wir die Unterschiede zu herkömmlichen Saunen kennengelernt, uns Eier gegen den Kopf geschlagen und uns einen “Schafskopf” gebastelt.

Street of Seoul at night
💡 Was ist ein Jjimjilbang?
Ein Jjimjilbang (찜질방) ist ein koreanisches öffentliches Badehaus mit verschiedenen Saunen, Whirlpools, Duschen und einem Ruhebereich, welches normalerweise rund um die Uhr geöffnet ist. Gewöhnlich hat der Ort einen größeren Gemeinschaftsbereich ausgestattet mit Lounges und Fernsehern, Fitnessräumen, Restaurants, Schlafräumen und natürlich verschieden temperierten Saunen. In diesen Bereichen ist das Tragen von Kleidung vorgeschrieben, wobei man diese eigens für den Aufenthalt am Eingang ausgehändigt bekommt. Es gibt auch Bereiche, speziell unterteilt in Männer und Frauen mit Whirlpools, Dampfbädern, Duschen und manchmal auch Massagetischen. Hier wird sich nackt aufgehalten.

Kaum war unser Auslandssemester vorüber, schon hatte es unsere Uni relativ eilig uns wieder loszuwerden. Unsere Absolventenfeier hatten wir bereits zehn Tage zuvor gehabt – mit Zeremonie und Urkundenübergabe, wobei wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal unsere Abschlussprüfungen geschrieben hatten. Der letzte Tag Uni bedeutete gleichzeitig auch, dass wir aus unseren Studentenwohnheimen ausziehen mussten – wobei manche zwischen dem Auszug noch ihre letzten Prüfungen schreiben mussten, so wie meine Mitbewohnerin Jazz. Die Eile der Uni hing allerdings auch damit zusammen, dass direkt im Anschluss die neuen Studierenden einziehen sollten, die die Studentenwohnheime während der Semesterferien gemietet hatten.


Ich hatte für den nächsten Tag einen Bus nach Busan gebucht, der zweitgrößten Stadt Südkoreas mit rund 3,4 Millionen Einwohnern. Daher blieb mir aber auch noch eine (vorerst) letzte Nacht in Seoul – und wo hätte ich diese besser verbringen können als in einem Jjimjilbang.

Lea, Xiao Ying und ich trafen uns am frühen Abend, um in Sinchon – einem Studentenviertel in Seoul – zusammen zu essen und anschließend den Rest des Tages in einem koreanischen Badehaus in der Nachbarschaft zu verbringen. Das Jjimjilbang war vergleichsweise klein. Am Eingang bekamen wir zunächst Kleidung für unseren Aufenthalt – ein T-Shirt und eine kurze Jogginghose sowie zwei kleine Handtücher. Mein Outfit war in Schweinchenrosa. Nachdem wir unsere Sachen in Schließfächern am Eingang eingeschlossen hatten, waren wir bereit für eine erste Entdeckungstour.

Jjimjilbangs als Ersatz fürs Taxi
In einer der Saunen

Jjimjilbangs sind eine der günstigsten Übernachtungsmöglichkeiten in Südkorea. Je nach Größe kostet es normalerweise zwischen 10.000 und 12.000 Won (7,50-9 EUR) pro Besuch, wobei es noch mal etwas günstiger wird, wenn man nicht über Nacht bleibt. Tagsüber sind Jjimjilbangs ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und nachts dienen sie als günstige Unterkünfte nach der Arbeit oder für Partygänger (wenn man entweder zu betrunken ist, um seinen Haustürschlüssel zu finden oder die einzige Alternative – das Taxi – einfach zu teuer ist – Südkorea hat keinen öffentlichen Nachtverkehr).

Eine Sauna zum Quatschen, Lesen und Relaxen

Die Saunen unseres Jjimjilbangs waren in bunt-verzierten Iglus aus Stein untergebracht mit kleinen Guckfenstern zum Gemeinschaftsraum. Auf dem Boden der Saunen lagen Kieselsteine bedeckt mit einer hauchdünnen Matte, damit man sich nicht die Fußsohlen verbrennt. Die Iglus verfügen über eine dumpfe Beleuchtung. Die Atmosphäre ist ruhig und entspannend. Zumindest die Hauptsauna, in der wir saßen, war nicht zu heiß, sodass man es auch einige Zeit bequem darin aushalten konnte. Ein Jjimjilbang ist tatsächlich für längere Aufenthalte gedacht und unterscheidet sich von einer herkömmlichen Sauna durch seine Temperatur, diese liegt normalerweise zwischen 40 bis 70 Grad Celsius. Vom Gefühl her hat es mich an einen sehr heißen Sommertag erinnert. Diese Tage, an denen man bereits vom Herumsitzen schwitzt. Neben uns lag sogar ein Koreaner und hat gemütlich gelesen. Jjimjilbangs werden auch genutzt, um ein bisschen mit seinen Freunden zu quatschen oder einfach zum Entspannen. Um einiges heißer sind die Trockensaunen und Dampfbäder, die Art von Saunen, die ich auch aus Europa kenne. Diese haben für gewöhnlich Temperaturen zwischen 50 bis 100 Grad Celsius.

Ein Ofen als Sauna

Ich war ein paar Wochen später noch in einem deutlich größeren Jjimjilbang in Hongdae, einem anderen Studentenviertel in Seoul, welches direkt neben Sinchon liegt. Hier gab es eine größere Auswahl an Saunen. Darunter auch eine Art Ofen (한증막), diese sind um einiges heißer mit Temperaturen bis zu 135 Grad Celsius. In meinem Jjimjilbang war ein kleines rundes Steinhaus, das auch äußerlich an einen Ofen erinnerte, mit einem engen Durchgang, um die Hitze drinnen zu halten. Innen war es relativ dunkel, am anderen Ende war eine eingemauerte Feuerstelle, in der Kohle verbrannt wurde. Es war absolut still. Reden kostet bei der Hitze zu viel Energie. Jeder Besucher musste eine Sanduhr mit hineinnehmen, da man nur einige Minuten in der Sauna verbringen darf, um den Körper nicht zu überlasten. Ich setzte mich relativ weit an den Ausgang, da die Hitze nach hinten hin weiter zunahm.
Anders als bei den finnischen Saunen, die in Europa am weitesten verbreitet sind, verfügen die Saunen in Korea (für gewöhnlich) über keine Bänke, sondern alle Besucher sitzen direkt auf dem Boden – der meistens aus Stein besteht, versehen mit Matten oder Brettern. Zudem sauniert man in Korea mit Kleidung (außer in den speziell geschlechtergetrennten Bereichen).

Der Schafskopf – der Modetrend der Sauna

Lea, Xiao Ying und ich kamen in der Sauna relativ schnell mit drei Koreanerinnen in unserem Alter ins Gespräch – hier ist Saunieren definitiv auch was für junge Menschen als Abendbeschäftigung – statt Karaoke oder Kino. Wir hatten bemerkt, dass die Drei ihre Handtücher zu besonderen Hüten zusammen gefaltet trugen. Sie hatten sie an beiden Enden eingerollt. Ich habe gelesen, dass der Trend 2005 ausgelöst durch ein K-Drama (My Lovely Sam-Soon) nationale Bekanntheit erlangte und seitdem zu einer Art süßem Modetrend in der Sauna wurde. Wegen seines Aussehens wird er Schafskopf (Sheep head) genannt und hat dabei sogar noch einen praktischen Zweck. Das Handtuch um den Kopf soll zum einen dafür sorgen, dass man mehr schwitzt und zum anderen die Haare vor der Hitze schützen. Die drei Koreanerinnen brachten uns bereitwillig die richtige Falttechnik bei.

💡 Angezogen vs. nackt
Wie schon erwähnt Saunieren Koreaner in Kleidung. Die koreanische Etikette schreibt vor, dass man vor dem jeweils anderen Geschlecht angezogen bleibt. Weitaus lockerer geht es dabei in den geschlechtergetrennten Bereichen vor. Hier ist es wiederum üblich sich nackt zu zeigen. Das gilt sowohl für Saunen als auch für beispielsweise Umkleidekabinen öffentlicher Schwimmbäder (ließ dazu mehr über meinen Besuch in einem Wasserpark in Seoul in meinem Blogbeitrag über das tägliche Leben in Südkorea Pt.I).
Warum meine Freundin sich ihre Soja-Eier gegen den Kopf haute …

Jedes Jjimjilbang hat auch mindestens einen Kiosk, wenn nicht sogar ein Restaurant. Die beliebtesten Snacks sind in Sojasoße gedämpfte Eier und Sikhye, ein koreanisches Reisgetränk, welches in Bechern mit Strohhalm serviert wird. Ich habe gelesen, dass manche Eier sogar direkt in den ofenartigen und damit heißesten Saunen gegart werden. Meine Essens-Entscheidung fiel eher unüblich aus, da ich mich für Eis und ein koreanisches Bier entschied. Aber meine Freundin bestellte sich die berühmten Eier. Sie wollte versuchen sie mit einem Schlag gegen den Kopf zu öffnen (aber ich fürchte, sie würde diese Art Eier zu schälen nicht weiterempfehlen). Die Idee hatte sie tatsächlich aus einem K-Drama, das zu der Zeit im Fernsehen lief (The Legend of the Blue Sea). In diesem verbringt die weibliche Hauptcharaktere Shim Cheong (Jun Ji-hyun) eine Nacht in einem Jjimjilbang und öffnet dort die Eier auf besagte weise. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass mir das weniger eine übliche Weise des Eierschälens zu sein scheint, da die Hauptcharaktre in der Serie noch alle möglichen anderen ungewöhnlichen Umgangsweisen mit sich bringt. Zu ihrer Verteidigung: Sie ist eine Meerjungfrau.

Dampfbad und Whirlpool

Nach und nach probierten wir noch ein Dampfbad sowie einen Whirlpool im Frauenbereich aus, außerdem ließ ich mich in einem Massagesessel durchkneten. Letzteres war eigentlich ganz wohltuend, allerdings massierte einem der Sessel auch die Waden und Füße mit durch und das war wiederum doch eher unangenehm. Deshalb schummelte ich etwas und setze mich im Schneidersitz auf den Stuhl, um der Massage an meinen Beinen zu entgehen. Nach den vielen Saunagängen waren wir schließlich müde genug, um schlafen zu gehen. Es gab ein Gemeinschafts-Iglu für Männer und Frauen zum Schlafen. Da meine Kommilitonin aber nicht mit fremden Männern in einem Raum schlafen wollte, entschieden wir uns für einen Schlafraum speziell für Frauen. Diese sind mit dünnen Matten und harten Kissen ausgestattet. Der nächste Morgen wartete mit einer Dusche und dem Check-out.

Du hast den Beitrag Eine Nacht in einer koreanischen Sauna auf My Travel Journal-Blog gelesen.

Ein paar Minuten in Nordkorea – JSA & DMZ

Die Grenze in Korea ist eine der best bewachtesten auf der ganzen Welt. Zwischen Friedens- und Freiheitsdorf, blauen Häusern, Soldaten, Konflikten und geheimen Tunneln liegt eine Touristenattraktion zwischen Nord- und Südkorea.

Korea war über 35 Jahre die Kolonie Japans bevor es nach dem zweiten Weltkrieg in 1945 unabhängig wurde. Aber nur ein paar Jahre später, in 1948, teilten die Sowjetunion und die USA das Land in Süd- (Republik Korea) und Nordkorea (Demokratische Volksrepublik Korea). Zwei Jahre später griff Nordkorea den Süden während des Koreakriegs (1950-1953) an, welcher die Teilung noch weiter vertiefte. Später arbeiteten die Länder an einer friedvollen Wiedervereinigung, welche jedoch bis heute nicht erreicht wurde.

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JSA und DMZ

Da ich ingesamt über vier Monate in Südkorea war, stand der Besuch der Grenze des einzigen Nachbarlands natürlich auf meiner To Do List.
Die Abkürzung DMZ steht für Demilitarisierte Zone, ist vier Kilometer lang und de facto die Grenzlinie zwischen Nord- und Südkorea. Beide Länder unterschrieben 1953 ein Waffenstillstandsabkommen, welches den Soldaten das gegensätzliche betreten des anderen Landes und Angriffe verbietet.

“Keine Angst, der Mann im Hintergrund ist hier, um Sie zu beschützen!”

DSCN7507JSA ist die Abkürzung für Joint Security Area und direkt an der Grenzlinie. Als erstes bekamen wir eine Einführung in die JSA durch einen amerikanischen Soldaten, welcher an der Grenze von Südkorea stationiert ist. Diese Einführung bestand allerdings vorwiegend aus Verboten. Ich bekam bereits vor dem Start der Tour eine ganze Liste mit Kleidungsstücken, welche nicht an der Grenze des JSA getragen werden dürfen. Verboten sind unter anderem Shorts, Jeans mit Löchern, T-Shirts, Flip Flops oder auch Sportkleidung. Südkorea achtet wirklich sehr darauf, dass die nordkoreanische Soldaten keinen Grund finden, um sich provoziert zu fühlen.

Zunächst durchquerten wir in Zweierreihen das Freiheitshaus auf der Südseite. Unser Tourguide führte uns zu einem der blauen Häuser. Diese sind Konferenzräume, welche von den beiden Ländern genutzt werden um miteinander in Verhandlung zu treten. In der Mitte des Raums steht ein langer Tisch, welcher die exakte Grenzlinie makiert. Der Raum hat zwei Türen, eine auf der südkoreanischen, eine auf der nordkoreanischen Seite. Ein südkoreanischer Soldat bewachte die Tür im Norden, um Soldaten aus Nordkorea am Eintreten zuhindern. Wir Touristen durften daher auch die andere Seite des Konferenzraums betreten. Also ja, ich war für bestimmt gute fünf Minuten in Nordkorea. Der amerikanische Soldat – welcher auch unser Tourguide war – meinte, dass die Menschen, die auf seiner Seite des Tisches stehen noch in Südkorea seien – und damit sicher. Aber wir anderen sollten uns keine Sorgen machen, der Soldat an der TürDSCN7505 wäre dafür da um uns zubeschützen. Um ehrlich zu sein hatte mich erst diese Aussage dazu gebracht, überhaupt etwas nervös zuwerden. Aber es unterstrich wirklich auch nochmal die Ernsthaftigkeit der Situation. Trotz allem fühlt es sich irgendwie surreal an. Der arme koreanische Soldat, welcher vor der nordkoreanischen Tür stand, war dann auch für die etwa nächsten 20 Touristenfotos unser Lieblingshintergrundmotiv. Aber er sah auch einfach zu cool aus, mit seiner Sonnenbrille (alle südkoreanischen Soldaten tragen diese Sonnenbrillen – und ja, auch wenn die Sonne nicht scheint).

Souvenirs aus Nordkorea
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Ein nordkoreanischer Soldat

Uns wurde nur erlaubt Fotos von der nordkoreanischen Seite mit dem Panmun-gak (dem Gebäude in Nordkorea) zu machen, aber nicht von dem Freiheitshaus hinter uns auf der südkoreanischen Seite. Das ist irgendwie etwas ironisch, da ich gehört habe, dass man das JSA auch in Nordkorea besuchen kann. Dort ist es anscheinend nur erlaubt Fotos von der südkoreanischen Seite zu machen. Entlang der blauen Häuser standen sich die Soldaten von Norden und Süden gegenüber. Allerdings verstecken sich die Nordkoreaner wohl meistens eher im Gebäude. Aber wir hatten Glück und konnten einen Nordkoreaner vor dem anderen Gebäude sehen. Ich habe meinen Zoom genutzt um einen Blick auf die dortigen Soldaten zu werfen. Es war schon irgendwie etwas verrückt da zu stehen und sie zu beobachten. Aber der amerikanische Soldat versicherte uns, dass sie uns ebenfalls von der anderen Seite aus überwachen und vermutlich auch einige Fotos von uns machen würden. – Ein seltsamer Gedanke.
Nach dem Besuch der Grenzlinie besichtigten wir noch ein kleines Museum und den dazugehörigen Souvenirshop. Dort können verschiedene Andenken an Nordkorea gekauft werden, unter anderem auch Geld und Alkohol. Ich kaufte einen alten 100 KRW Schein mit dem aufgedruckten Gesicht von Kim Il-sung, dem Vater 29133736_10156172574074709_4692789260267290624_odes derzeitigen Oberhaupt Nordkoreas Kim Jong-un. Das fand ich wiederum wirklich interessant, da ich gehört habe, dass wenn man Nordkorea besucht man gar nicht selbst das nordkoreanische Geld bekommt, sondern alles in US-Dollar an seinen Guide bezahlt und dieser dann in der Landeswährung für einen bezahlt.

Von der südkoreanischen Seite aus - die blauen Häuser des JSA
Ein nordkoreanischer Soldat vor dem Panmun-gak
 
Im Inneren der Konferenzräume in einem der blauen Häuser
Im Museum des JSA Besuchercenters
 
Panmunjeon und die Brücke ohne Wiederkehr

Das frühere Panmunjeon war ein Dorf in Korea. Heute ist dort der intermilitäre Komplex der JSA. Vor beinahe 65 Jahren unterschrieben Nordkorea, China und die UNO die Waffenstillstandsvereinbarung um den Koreakrieg 1953 zu beenden. Das Gebäude in dem die Vereinbarung unterschrieben wurde steht immer noch, heute findet man es in einer Provinz in Nordkorea. Die Grenzlinie und JSA behielt den Namen bei und nennen sich daher immer noch Panmunjeon. Nahe bei Panmunjeon ist auch die Brücke ohne Wiederkehr, welche die beiden Ländern miteinander verbindet. Sie verdankt ihren Namen dem Koreakrieg. Die Brücke wurde genutzt um Kriegsgefangene auszutauschen, ein Übertritt zurück ins Heimatland beinhaltete jedoch zugleich das lebenslange Verbot jemals zurück in das jeweils andere Land zu kommen.

Freiheit vs. Frieden
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Blick auf das Friedensdorf

Einige Menschen leben immer noch in der Nähe der Grenze. Auf der südkoreanischen Seite ist dies das Dorf Daeseong-dong, auch Freiheitsdorf genannt. Dort leben vor allem Bauern, welche bereits vor dem Koreakrieg in dem Ort lebten oder direkte Nachkommen der früheren Bewohner sind. Das Dorf hat sogar seine eigene Schule. Die Einwohner profitieren von speziellen Leistungen wie dem Erlass von Steuern. Sie werden von Soldaten beschützt und leben mit einer Ausgangssperre, welche das Verlassen des Hauses nach 23 Uhr verbietet. Auf der anderen Seite in Nordkorea ist die näheste Ortschaft Kijŏng-dong, welche auch Friedensdorf genannt wird. Unser US-Soldat und Tour-Guide erklärte uns, dass sie es Propagandadorf nennen, da die Häuser nur Atrappen seien und sie nicht glaubten, dass dort wirklich Menschen leben würden. Nordkorea behauptet dagegen, dass im Friedensdorf mehrere Familien leben würden und es dort auch ein Gesundheitszentrum, einen Kindergarten und Schulen gäbe.
In beiden Dörfern gibt es auch Fahnenstangen. Der Bau dieser endete in einem kleinen Wettkampf. Nachdem Südkorea ihre gebaut hatte, zog  Nordkorea nämlich nach. Diese Fahnenstange war nicht nur höher als die südkoreanische, sondern bis vor ein paar Jahren sogar die höchste der Welt.

Deutsche Geschichte trifft auf Korea

DSCN7519Unsere Reisegruppe besuchte auch die letzte Zugstation Südkoreas, Dorsan, direkt vor der Grenze. Theoretisch verbindet Dorsan Südkorea mit dem Norden. Praktisch fahren allerdings keine Züge aus dem Bahnhof ab. Aber ein großes Schild in der Eingangshalle sagt “Nach Pjöngjang”. Wir konnten für etwa 80 Cent ein Zugticket kaufen und die Gleise besuchen. Unser Tourguide erzählte uns, dass die Station gebaut wurde, um die beiden Länder im Falle einer Wiedervereinigung miteinander zu verbinden und in diesem Fall auch sofort Züge in Nordkoreas Hauptstadt schicken zu können. Von dieser Station konnten wir auch ganz leise Musik hören, die wohl aus Lautsprechern aus Nordkorea kam.

DSCN7543Die Station Dorsan repräsentiert auch ein Stück Geschichte. Dort steht nämlich ein Teil der Berliner Mauer. Auf beiden Seiten der Mauer sind Tafeln. Die linke zeigt die Daten der deutschen Wiedervereinigung (41 Jahre, 4 Monate und 11 Tage waren Ost- und Westdeutschland getrennt), auf der rechten Seite war eine elektronische Anzeige welche sogar in Sekunden die Dauer der Teilung Koreas hochrechnete. Unser Guide erzählte uns, dass die Zählung sofort gestoppt werden würde, sobald Korea wieder zu einem Land werden würde. Ein kleiner Wagon stellt alte Zeitungsartikel und Fotos von der Wiedervereinigung Deutschlands sowie Relikte von der früheren DDR (Deutsche Demokratische Republik, Ostdeutschland) aus. Die deutsche Wiedervereinigung erinnert die Besucher der Zugstation daran, dass auch eine Vereinigung Koreas immer noch möglich ist.

Der letzte Bahnhof in Südkorea
 
 
 
 
Ein Blick über die Grenze nach Nordkorea
Fernrohre für eine bessere Aussicht
Das Friedensdorf von Nordkorea
 
Am dritten Tunnel
Frieden und Zerstörung (Dritter Tunnel)

DSCN7585Ebenfalls zur DMZ-Tour gehört auch der Besuch des Dritten Tunnels. Dieser Tunnel wurde von Norkorea gemeinsam mit drei weiteren gebaut. Alle vier kreuzen das DMZ von Norden nach Süden. Zunächst bestritt Nordkorea den Bau der Tunnel. Jedoch beweißen die Wände dieser, dass die Erde durch Dynamit von Norden nach Süden abgesprengt worden ist. Der Dritte Tunnel wurde 1978 entdeckt. Südkorea glaubt, dass Nordkorea diese gebaut hat, um möglichst schell Männer im Falle eines weiteren Kriegs nach Südkorea schicken zu können. Es wurde berechnet, dass rund 30.000 Soldaten innerhalb einer Stunde von Nordkorea nach Seoul für einen Überraschungsangriff gelangen könnten. Allerdings wurde der Tunnel niemals fertig gestellt. Die UN beschuldigte Nordkorea des Bruchs der Vereinbarung zum Waffenstillstand zwischen den beiden Ländern.

DSCN7577Wir bekamen für unseren Besuch gelbe Sicherheitshelme. Zunächst mussten wir entlang einer Rampe in den Tunnel hinuntersteigen. Er liegt etwa 70 Meter unter der Erde und ist an manchen Stellen so niedrig, dass sogar ich beim Laufen den Kopf einziehen musste. Heutzutage werden die Tunnel durch Zementblöcke blockiert. Besucher des Dritten Tunnels können bis zur ersten Blockade vorlaufen und dort durch ein kleines Fenster auf die nächste Wand schauen. Es war ein verrücktes Gefühl durch die unterirdischen, engen Gänge des Tunnelsystems zu laufen und dabei so nah an der Grenze zu sein. Südkorea glaubt, dass es möglicherweise noch deutlich mehr als nur die vier geheimen Tunnel gibt, welche sie bis jetzt gefunden haben.

 

Daily Life in Südkorea Pt.II

High-Tech Toiletten, Smileys, die an ein Hinterteil erinnern, Schwimmwesten in Wasserparks, spezielle Feiertage mit Nudeln mit Schwarzerbohnen-Sauce und Belehrungsvideos in der Bahn, welche zeigen wie man die Rolltreppe richtig nutzt – das ist Südkorea, diesmal Part II.

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Seltenheiten: Tampons, Sonnencreme und Deo

Um genau zu sein ist das ein Tipp für ganz Asien. Vor allem wenn du ein “Westler” bist, solltest du nicht vergessen Tampons, Sonnencreme und Deo mit in deine Reisetasche zu packen. Denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr schwer ist diese Sache unterwegs zu bekommen oder sie andernfalls einfach wahnsinnig teuer sind. – Und natürlich habe ich mein Deo in Deutschland vergessen und musste mir dann ein neues in Korea kaufen. Lustigerweise gab es nur deutsches Deo und obwohl es runtergsetzt war, habe ich trotz allem noch gut fünf Mal so viel zahlen müssen, wie ich Zuhause dafür bezahlt hätte. Die meisten Asiaten nutzen wohl kein Deo, da sie angeblich weniger schwitzen als der Rest der Welt. Eine andere Sache, die ihr wissen solltet: In Asien entspricht weiße Haut dem Schönheitsideal (für Asiaten: In Europa ist das Schönheitsideal schön sonnengebräunte Haut, ich weiß, ziemlich ironisch). Das ist auch der Grund, weshalb viele Beautyprodukte Weißmacher enthalten, ebenso allerdings auch die Sonnencreme. Zudem ist der Sonnenschutzfaktor (SPF) sehr hoch und Sonnencreme extrem teuer. Daher lieber die eigene Sonnencreme mitbringen, vor allem wenn du mehr der “Ich möchte in meinen Ferien schön braun werden”-Typ bist.

Koreas stilles Örtchen

Nichts ist mehr ambivalent in Korea als seine Toiletten. Auf der einen Seite, haben sie diese wirklich simplen Plumsklos, mit einem Loch im Boden und Toilettenspülung, welche auch fast in ganz Südostasien zu finden sind (dann allerdings gerne auch ohne Spülung). Auf der anderen Seite, haben sie diese extrem luxuriösen Toiletten mit extra Fernbedienung. Dort hat man verschiedene Wasserspülungen und eine Duschfunktion. Einmal hatte meine Toilette sogar einen Knopf für Wassergeräusche, was ich ziemlich verrückt, aber eigentlich auch ganz nett fand. An manchen öffentlichen Orten wie Restaurants und Hotels haben Koreaner extra Toilettenschuhe, welche zum allgemeinen Gebrauch bereitgestellt werden.

Frodo, Ryan und Apeach – Die ersten Freunde, die du haben wirst

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Con und Muzi

Korea hat gefühlt für etwa alles seine eigene Firma, sein eigenes Produkt oder zumindest eine koreanische Version. Alles was ich gekauft habe schien “Made in Korea” zu sein. Ich finde es ziemlich beeindruckend wie ein Land sich in allem selbst so stark unterstützt. Korea hat natürlich auch seinen eigenen Messenger Dienst für Handys, um mit seinen Freunden zu chatten. Die App heißt “Kakao Talk” und hat seine eigenen Smileys. Die sogenannten “Kakao Friends” sind in Korea sehr berühmt und haben sogar ihre eigenen Merchandise-Läden. Es gibt siebeneinhalb Charaktere – einhalb, da das kleine Krokodil Con immer nur zusammen mit Muzi auftaucht. Muzi ist ein gelbes Radieschen (neben Kimchi eine sehr beliebte Beilage), welches in eine Art Hasenkostüm steckt und laut der offiziellen Seite auf magische Weise von Con zu Leben erweckt wurde – und nein, das habe ich mir nicht gerade selbst ausgedacht.

Andere Kakao Friends sind die modebewusste Katze Neo und der Stadthund Frodo (Ich glaube ja die Lieblingsfilme des Schöpfers der Kakao Friends sind “Matrix” und “Der Herr der Ringe”), die cholerische Ente Tube und laut den Erschaffern ein “stylischer Geheimagent”, welcher Jay-G genannt wird. Ich würde sagen es ist ein Bär mit Afro und Sonnenbrille.

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Ryan – the lion als Kuscheltier

Außerdem wäre da noch Ryan, der Löwe, welcher allerdings aussieht wie ein Teddybär (Sorry an alle Koreaner). Laut den Erfindern ist es ein Löwe ohne Mähne. Um ehrlich zu sein dachte ich erst, dass meine Freunde dachten es sei ein Löwe, weil im Koreanischen das “L” und “R” quasi der selbe Buchstabe ist. Sprich, wenn sie “Ryan” sagen, klingt es mehr, als würden sie “Lyan” sagen – aber ich habe nochmal nachgeschaut und leider denkt der Zeichner der Kakao Friends wirklich, er habe einen Löwen gemalt.

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Apeach

Ach ja, und der letzte Kakao Friend, den ich euch vorstellen möchte ist “Apeach” (im deutschen also quasi “ein Pfirsich”). Ich denke, ich war nicht der einzige Ausländer, welcher dachte (erneut, an die Koreaner – es tut mir leid), dass Koreaner einen pinken Hintern als Smiley haben. Aber um erneut die Erfinder des Ganzen zu zitieren: Sie haben einen Pfirsich gezeichnet, welcher jedoch wiederum gerne seinen Hintern zeige. Aber sogar die Zeichner mussten zugeben, dass besonders die Rückseite dieser lustigen Frucht an etwas anderes als einen Pfirsich erinnert.

Belehrungen in der U-Bahn – oder wie ich eine Rolltreppe benutze

Ich habe das Gefühl Koreaner lieben es etwas andere ein bisschen zu unterweisen. Ein wirklich gutes Beispiel hierfür sind die Videos, welche auf den Bildschirmen an den U-Bahn Stationen in Seoul gezeigt werden. Dort präsentiert die Regierung kleine Videos welche zeigen, wie man eine Rolltreppe richtig benutzt – Pass auf deine Schuhe auf, renne nicht und nutze die Handleiste. Außerdem lernst du, wie du deine Hände richtig wäscht, was passiert wenn du kein Fahrticket hast, warum es wichtig ist aufzupassen, wenn du den Zug verlässt (höre keine Musik, singe und drehe dich nicht im Kreis, sonst fällst du in den Spalt zwischen der Bahn und der Bordsteinkante), was ein Schwangerschafts-Sitz ist, wie man die U-Bahn richtig verlässt oder auch wie man im Zug steht, ohne anderen im Weg zu sein. Meiner Meinung nach sind einige der Videos ziemlich witzig, aber um fair zu bleiben, einige haben auch wirklich wichtige Botschaften, wie jene gegen Suizid und für Notfall-Unterweisungen.

Das Geheimnis des Jungbrunnens Koreas

Das letzte Geheimnis, welches ich mit euch teile, ist über den Jungbrunnen Südkoreas. Viele denken Koreaner sehen generell jünger aus, als sie eigentlich sind. Besonders Europäer und Amerikaner finden, dass das Alter von Koreanern wirklich äußerst schwer einzuschätzen ist. Okay, einer der Gründe wird wohl sein, dass Koreaner in ihrem Heimatland älter sind als an (fast) jedem anderen Ort dieser Welt. In Korea sind Kinder bereits bei der Geburt ein Jahr alt und werden mit jedem Neujahr nach dem Chinesischen Kalender ein Jahr älter. Dieses andere System macht dich ein bis zwei Jahre älter als du eigentlich an jedem anderen Ort der Welt wärst (natürlich gibt es ein paar Ausnahmen in Südasien wie in Teilen von China, Japan, der Mongolei oder dem Vietnam).

Übrigens ist das Argument “Ich bin älter” ein wirklich wichtiges in Korea und kann dir in beinahe jeder Konversation helfen. Ältere Menschen genießen ein wirklich hohes Ansehen in Korea und haben somit einige Privilegien gegenüber jüngeren Menschen. Darüberhinaus sprechen Koreaner immer sehr formell mit Älteren.

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Kimchi

Korea ist ziemlich berühmt für seine vielen Schönheitsprodukte wie Anti-Aging-Cremes oder auch plastische Chirurgie. Aber die Mutter einer Freundin erzählte uns, dass sie den wahren Grund Dank Google herausgefunden habe. Google behaupte nämlich, dass das Geheimnis der koreanischen Frauen im gesunden Kimchi liege, welches Koreaner eigentlich jeden Tag essen.

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Daily life in Südkorea Pt. I

Daily Life in Südkorea Pt.I

High-Tech Toiletten, Smileys, die an ein Hinterteil erinnern, Schwimmwesten in Wasserparks, spezielle Feiertage mit Nudeln mit Schwarzerbohnen-Sauce und Belehrungsvideos in der Bahn, welche zeigen wie man die Rolltreppe richtig nutzt – das ist Südkorea.

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Ich hatte die Möglichkeit während meines Auslandssemester vier Monate in Korea zu leben. Bereits in der erste Woche habe ich viel über die Unterschiede zwischen der asiatischen und westlichen Kultur gelernt, oder um etwas genauer zu sein, zwischen Südkorea und meiner Heimat Deutschland. Hier möchte ich meine Eindrücke mit euch teilen. Vielleicht wart ihr bereits in Korea und findet euch selbst in den Geschichten wieder. Vielleicht seid ihr aber auch nur neugierig, oder ihr plant irgendwann mal nach Südkorea zu fliegen und sucht noch nach ein paar Tips für eure bevorstehende Reise. Falls du Koreaner bist, wirst du hier meine Perspektive einnehmen können und sehen, wie ich dein Land gesehen habe und was mir lustig vorkam (so lustig, dass ich sogar extra einen Blogeintrag darüber verfasst habe). Nimm es nicht zu ernst, denn ich liebe dein Land sehr.

Koreaner lieben Endungen

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Jeju-do

Gu, Dong, Si, Gil, Do – Koreaner nutzen Endungen um damit Orte näher zubeschreiben. Zunächst scheint es zwar sehr kompliziert, aber wenn man die einzelnen Bedeutungen der Endungen kennt ist es eigentlich ganz nützlich, da es den Ort näher festlegt. Die Endungen “do” markiert die Provinz, in der man sich befindet. Südkorea hat acht Provinzen und eine besondere autonome Provinz. Die Endung “si” steht für die Stadt in der Provinz. Die Hauptstadt der Insel Jeju hat beispielsweise den selben Namen wie ihre Insel. In diesem Fall ist Jeju-do die komplette Insel als eine Provinz. Jeju-si ist wiederum nur die eigentliche Hauptstadt der Insel. Größere Städte haben verschiedene Stadtbezirke mit der Endung “gu” (kleinere Städte und Landgemeinden haben die Endungen “eup” und “myeon”) oder Landkreise “gun”. Eine Stufe darunter ist das Stadtviertel welches durch die Endung “dong” makiert wird. Dörfer haben die Endung “ri”. Zuletzt wäre da noch die Makierung “gil”, mit welcher Straßen bezeichnet werden.

Spezielle Feiertage

Koreaner lieben Feiern und sich gegenseitig Geschenke zu machen. Der größte Feiertag ist Chuseok (추석), welcher vergleichbar mit Thanksgiving ist. Zudem wird er auch mit der kompletten Familie gefeiert. Die Feierei geht drei Tage und ist Anfang Herbst. Außerdem feiern Koreaner auch ein spezielles Neujahr nach dem chinesischen Kalender, Seollal (설날). Dieser Feiertag ist zu Beginn des Jahres. Valentinstag ist immer am 14. Februar und in der ganzen Welt bekannt. In Korea ist es der Tag, an dem Frauen ihren Liebsten beschenken. Korea hat aber auch den “White Day” (Weißer Tag), welcher dem Valentinstag ähnelt. Er ist exakt einen Monat später und an diesen Tagen werden wiederum die Frauen von ihren Partnern beschenkt. Aber Korea hat auch einen speziellen Tag für Singles.

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Jajangmyeon

Am 14. April ist der “Black Day” (Schwarzer Tag). Alle Singles tragen schwarze Kleidung und treffen sich in Restaurants, um dort Jajangmyeon zu essen, Nudeln mit Schwarzerbohnen-Sauce. Ein anderer kommerzieller und inoffizieller Feiertag ist “Pepero Day”. Pepero (빼빼로) sind kleine Stäbchen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Schokolade, Beeren oder grünem Tee (ähneln den Mikadostäbchen, die man hier kaufen kann). Der Tag wird von der berühmten Firma Lotte unterstützt und wird am 11. November gefeiert, da das Datum des 11.11. an Pepero Stäbchen erinnert.

Über Nacht in der Bücherei

Da ich in Seoul studiert habe weiß ich bereits, dass Koreaner sehr fleißig sind und sehr viel lernen. Besonders vor Zwischen- und Abschlussprüfungen sind die Bibliotheken voller Studierenden. Manche von ihnen sind so fixiert auf ihre Lern-Phasen, dass sie sogar in der Bibliothek schlafen. Eine Freundin von mir verbrachte ungeplant eine Nacht in der Bücherei meiner Universität. Sie wusste nicht, dass diese um Mitternacht schließt. Da viele andere Studierende auch noch in den Lesesälen saßen, dachte sie nicht weiter über die Schließzeiten nach, kam aber, als sie gehen wollte, nicht mehr aus der Bibliothek heraus. Am Ende musste sie tatsächlich bis fünf Uhr morgens bleiben und warten, bis die Bücherei wieder offiziell geöffnet wurde. Die anderen Studierenden erzählten ihr, dass sie absichtlich über Nacht blieben, um sich vollends auf ihre Prüfungen konzentrieren zu können. Wenn nötig, würden sie zwischendurch ein Nickerchen machen oder Decken mitbringen, um in der Bücherei zu schlafen und am frühen Morgen weiterzulernen.

Freizeit in Seoul

Falls Koreaner nicht gerade die ganze Nacht durchlernen und sich in Bibliotheken einschließen lassen, genießen sie natürlich auch ihre Freizeit in Seoul. Eine meiner Lieblingsgeschichten ist mein Tag in einem Wasserfreizeitpark in Seoul, weil ich das Gefühl habe, dass ich an dem Tag wirklich einiges über die Unterschiede zwischen unsern Ländern gelernt habe. Ich bin mit drei Freundinnen in einen Wasserpark gegangen, wir sind alle aus westlichen Ländern, weshlab es für uns auch relativ gängig war einen Bikini anzuziehen. Das Problem ist, in Asien scheinen Bikinis weniger beliebt zu sein. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass Koreanerinnen eigentlich nie Oberteile mit Ausschnitt anziehen (Mini Röcke sind dagegen kein Problem). Deshalb habe ich mich mit meinem Bikini auch eher etwas fehl am Platz gefühlt. Die meisten Koreaner trugen Badeanzüge aus Neopren mit langen Oberteilen. Überhaupt war ich sehr überrascht, wie viele Leute normale Straßenkleidung wie Jeans, Schuhe, Sonnenbrillen oder Shirts zum rutschen im Wasserpark anhatten. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dies in Deutschland nicht erlaubt wäre. Ein anderer Fakt ist, dass viele Koreaner (aber auch in anderen asiatischen Ländern) nicht oder zumindest nicht besonders gut schwimmen können. Daher tragen viele von ihnen Schwimmwesten, auch auf den Wasserrutschen. Das war ein weiterer Grund weshalb wir auffielen.
Ich habe mich auch etwas über die Mädels gewundert, welche sich extra geschminkt hatten mit Make Up und Lippenstift.  Denn für mich wäre ein Wasserpark der letzte Ort, wo ich mich schön zurecht machen oder überhaupt Make Up tragen würde. Aber meine koreanische Freundin hat dazu gemeint, dass eben auch der Wasserpark ein Ort zum Flirten sei und es deswegen wichtig sei auch dort besonders hübsch zu sein. Einige Schwimmbadbesucher hatten auch kleine transparente Täschchen um den Hals, in denen sie teure Handys, Schminke oder auch ihre Kreditkarten mit sich herumtrugen. Auch das wären Sachen, die ich definitiv Zuhause lassen würde.  Sehr interessant finde ich auch, dass es in Korea vollkommen in Ordnung ist sich vorm gleichen Geschlecht nackt zu zeigen. Wenn ich mir deutsche Schwimmbäder anschaue, gibt es für jeden getrennte Umkleidekabinen und die meisten würden sich nicht einmal in den Duschräumen ausziehen wollen. Auf der anderen Seite geht das deutsche Fernsehen offener mit Nacktheit um, es werden mehr Menschen teilweise oder auch mal komplett nackt gezeigt. Dahingegen sind nackte Körperstellen in koreanischen Filmen oder Serien doch schon eher sehr rar.

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Ein koreanischer “Gaming Place”

Etwas anderes mit dem wir gerne unsere Zeit verbracht hatten waren die “Gaming Places”. Wenn man es mit Spielhalle übersetzt, klingt es etwas zu sehr nach Glücksspiel, das ist hiermit aber tatsächlich gar nicht gemeint. Es gab verschiedene kleine Spiele, die man alleine oder auch mit Freunden spielen konnte. Sehr berühmt ist dabei Baseball, wobei der Spieler die Rolle des Batter einnimmt und im besten Fall einen Homerun schlägt. Auch berühmt sind die bunten Automaten voller Kuscheltiere, aus denen man mit Hilfe eines Greifarms ein Spielzeug in nur einem Versuch aus der Maschine holen muss.

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Noraebang (노래방)

Die wichtigste Freizeitakitivtät ist das Noraebang (노래방) – Koreanisches Karaoke. Es bietet eine gute Möglichkeit um sich mit Freunden zu treffen und gemeinsam seine liebsten Kpop Songs zu singen, aber auch Hits aus Japan und China und natürlich Welthits in englisch. Jede Gruppe erhält ihren eigenen Raum mit einem großen Bildschirm, Mikrofonen und Partylichtern. Noraebangs sind manchmal auch eine gute Möglichkeit die Zeit verstreichen zu lassen, während man auf die erste Metro am Morgen wartet.  

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Daily life in Südkorea Pt. II